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Schlecker-Insolvenz: Pressekonferenz: Familie Schlecker ist pleite

Schlecker-Insolvenz

Pressekonferenz: Familie Schlecker ist pleite

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    Die insolvente Drogeriekette Schlecker hat den Betrieb wieder aufgenommen. Das Unternehmen soll möglichst als Ganzes fortgeführt werden.
    Die insolvente Drogeriekette Schlecker hat den Betrieb wieder aufgenommen. Das Unternehmen soll möglichst als Ganzes fortgeführt werden. Foto: Martin Gerten dpa

    Es ist die erste Pressekonferenz des Konzerns seit den 1990er Jahren. Die Drogeriekette strebt weiterhin ein Insolvenzplanverfahren an und will das Unternehmen dabei komplett erhalten. Wie viele der rund 30 000 Stellen in Deutschland abgebaut werden, ist bisher unklar. Die uneingeschränkte Betriebsfortführung sei bei Schlecker im Wesentlichen wieder hergestellt, gab Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz bei einer Pressekonferenz in der Ehinger

    Schlecker-Pleite bedeutet auch Privatinsolvenz der Schlecker-Familie

    Nach der Einigung mit der Markant Gruppe hätten bereits die großen Lieferanten Procter & Gamble, Beiersdorf, Unilever sowie die komplette Henkel Gruppe die sofortige Lieferzusage erteilt. Insgesamt liegen bereits rund 140 Lieferzusagen vor.

    Die Insolvenz der Schlecker e. K. bedeutet in der Konsequenz die Privatinsolvenz von Anton Schlecker. Meike Schlecker, Tochter des Firmengründers, dementierte kursierende Gerüchte größerer Familienvermögen und erklärte, auch in der Familie gebe es keine wesentlichen privaten Vermögen mehr. Ihre Eltern, sie und ihr Bruder Lars hätten große Teile ihres Privatvermögens bereits in die Restrukturierung der Kette gesteckt. Auf die Frage einer Reporterin, ob es noch Privatvermögen gebe, betonte Drogeriekettenerbin Meike Schlecker: "Ich glaube, Sie haben das nicht verstanden. Es ist nichts mehr da."

    Geiwitz: Sanierung des Unternehmens hat Vorrang

    Zuvor war Geiwitz am Montagmorgen vom Amtsgericht Ulm zum sogenannten vorläufigen „starken“ Verwalter ernannt worden. Dies bedeutet, dass die Verwaltungs- und Verfügungsbefugnis über das Vermögen des Schuldners auf den Insolvenzverwalter übertragen wird. Wesentliche Pflichten sind die Sicherung des Vermögens des Schuldners und die Fortführung der Unternehmung bis zur Eröffnung des eigentlichen Insolvenzverfahrens.

    Im Unternehmen sieht der Insolvenzverwalter nach erster Bestandsaufnahme in vielerlei Hinsicht Substanz. Die Auslandsgesellschaften sind nicht in die Insolvenz einbezogen, da sie wirtschaftlich eigenständig und profitabel sind. Zudem schreibe der größte Teil der Verkaufsstellen in Deutschland schwarze Zahlen, so Schlecker CFO Sami Sagur. Die große Kundennähe sei ein wichtiger Wert. Eine Sanierung des Unternehmens habe daher Priorität. Auch gebe es keine Bankverbindlichkeiten. Letztenendes waren es Lieferantenschulden in zweistelliger Millionenhöhe, die die Insolvenz ausgelöst hätten.   

    Konstruktive Gespräche mit der Gewerkschaft Verdi

    Schon am vorausgegangen Sonntag habe es konstruktive Gespräche mit Verdi gegeben. Für

    Vor einer Woche hatte Schlecker Insolvenz angemeldet. Am Wochenende wurde bekannt, dass das Land Baden-Württemberg potenziellen Investoren staatliche Hilfe in Aussicht gestellt hat. (AZ/dpa/lsw)

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