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Schlecker-Insolvenz: Kauft Karstadt-Retter Berggruen Schlecker?

Schlecker-Insolvenz

Kauft Karstadt-Retter Berggruen Schlecker?

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    Karstadt-Eigner Nicolas Berggruen soll ein Angebot zur Übernahme des Schlecker-Konzerns gemacht haben. Bisher wurde die Meldung von seiner Sprecherin aber nicht bestätigt.
    Karstadt-Eigner Nicolas Berggruen soll ein Angebot zur Übernahme des Schlecker-Konzerns gemacht haben. Bisher wurde die Meldung von seiner Sprecherin aber nicht bestätigt. Foto: Stephanie Pilick dpa

    Der einstige Karstadt-Retter Berggruen-Holdings interessiere sich für die insolvente Drogeriemarktkette Schlecker, berichten die "Stuttgarter Nachrichten" in ihrer Freitagsausgabe unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Personen.

    Berggruen soll zwischen 100 und 150 Millionen für den Konzern geboten haben

    Berggruen sei erst vor zwei Wochen in den Investorenprozess eingestiegen. Er sei an dem gesamten Konzern interessiert und biete einen Kaufpreis zwischen 100 und 150 Millionen Euro, berichtet die Zeitung. Ein Geschäftskonzept liege dem Hauptgläubiger Euler Hermes bereits vor. Weder die Insolvenzverwaltung noch eine Berggruen-Sprecherin äußerten sich am Donnerstag zu dem Bericht.

    An diesem Freitag dürfte sich bei der Sitzung des Gläubigerausschusses entscheiden, ob der Vorschlag des Investors angenommen werde. Ein bindendes Angebot der Berggruen-Holdings liege jedoch noch nicht vor.

    Insolvenzverwaltung: "Theoretisch ist und war auch immer alles möglich"

    Das Schicksal des Unternehmens steht auf Messers Schneide. Die Gläubiger könnten auch die endgültige Zerschlagung beschließen. Jeden Tag fährt die Kette Verluste ein, nur ein risikofreudiger Investor könnte jetzt noch helfen. Bislang konnte der Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz noch keinen Geldgeber präsentieren.

    Wird Schlecker in seine Einzelteile zerlegt, und die restlichen Perlen verkauft sowie ein Großteil der deutschen Filialen geschlossen, könnten erneut tausende Schlecker-Mitarbeiter ihren Job verlieren. Das Büro des Insolvenzverwalters hielt sich vorerst bedeckt: "Was am Freitag passieren wird, weiß kein Mensch. Theoretisch ist und war auch immer alles möglich", hatte ein Sprecher entsprechende Nachfragen kommentiert.

    Gesamtbetriebsrätin Christel Hoffmann: "Wir hoffen, warten und bangen"

    Auch der Betriebsrat und Verdi schwiegen bislang. Aufstecken wollen sie nicht. "Wir haben mit keiner Silbe aufgegeben - wir hoffen, warten und bangen", sagte Gesamtbetriebsrätin Christel Hoffmann am Donnerstag.

    Die Sitzung des Gläubigerausschusses wird am Freitag hinter verschlossenen Türen stattfinden. Geiwitz muss die Gläubiger von seinem Zukunftskonzept überzeugen, wenn die Geschäfte fortgeführt werden sollen. In dem Ausschuss sitzen die größten Gläubiger Schleckers. Dazu gehören die Kreditversicherung Euler Hermes, die Lieferantengruppe Markant Finanz AG und die Agentur für Arbeit in Ulm. Im Ausschuss sind außerdem je ein Vertreter von Gewerkschaft und Arbeitnehmerschaft. Wird eine Entscheidung getroffen, wird sie am 5. Juni bei der vom Amtsgericht dpa/AZ 

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