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Schlecker: Drogeriekette will noch 600 Filialen schließen

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Drogeriekette will noch 600 Filialen schließen

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    Schlecker bestätigt, dass defizitäre Läden weiterhin zugemacht werden. Gravierende Finanzprobleme dementiert das Unternehmen. Foto: Stefan Puchner dpa
    Schlecker bestätigt, dass defizitäre Läden weiterhin zugemacht werden. Gravierende Finanzprobleme dementiert das Unternehmen. Foto: Stefan Puchner dpa

    Der Drogeriekonzern Schlecker will nach einem Bericht der "Stuttgarter Nachrichten" (Dienstag) bis Februar bundesweit über 600 weitere Filialen schließen.

    Ein Sprecher wollte die Zahl nicht bestätigen; generell werde Schlecker die Schließung unrentabler Filialen aber bis Ende des ersten Quartals fortsetzen.

    Der Drogerieriese aus Ehingen bei Ulm  hat derzeit rund 7000 Läden in Deutschland und etwa 3000 weitere in Österreich, Spanien, Frankreich, Italien, Tschechien, Polen und Portugal.

    Drogeriekette: Das ist Schlecker

    Mit 21 Jahren, 1965, steigt der gelernte Metzgermeister Anton Schlecker in die väterliche Fleischwarenfabrik in Ehingen bei Ulm ein.

    Das Unternehmen erwirtschaftet damals mit 17 Metzgerei-Filialen nach eigenen Angaben einen Jahresumsatz von 7,2 Millionen Euro.

    Im gleichen Jahr gründet der Junior-Chef das erste Selbstbedienungs-Warenhaus am Rande der schwäbischen Stadt.

    Damit legt er die Basis für eine europaweit aufgestellte Drogeriemarktkette, zu der seit 2007 auch die Kette "Ihr Platz" gehört.

    Schlecker war mit etwa 10.000 Filialen, einem Umsatz von 7,42 Milliarden Euro und über 50.000 Beschäftigten Europas führender Drogeriemarkt-Unternehmer.

    Auch die deutschen Drogerieketten führte er an, gefolgt von dm und Rossmann.

    Im Januar 2012 geht Schlecker in die Insolvenz.

    Mai 2012: Schlecker wird zerschlagen. Für die insolvente Drogeriemarktkette sieht der Gläubigerausschuss "keine Perspektive" mehr.

    Im November 2017 wird Anton Schlecker wegen Bankrotts zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Seine Kinder erhalten Gefängnisstrafen.

    In den vergangenen Monaten hatte Schlecker bundesweit bereits mehrere hundert Filialen dicht gemacht und zugleich einige neue eröffnet.

    Schlecker will aus den roten Zahlen kommen

    Die Schließungswelle und eine Umgestaltung etlicher Filialen sollen helfen, in diesem Jahr einen Turnaround zu schaffen und nach Jahren wieder aus den roten Zahlen zu kommen. Drogeriekette will noch 600 Filialen schließen

    Im Geschäftsjahr 2010 war der europaweite Umsatz um rund 650 Millionen Euro auf 6,55 Milliarden Euro gesunken. Für 2011 rechnete das Unternehmen erneut mit sinkenden Erlösen. Angaben zum Gewinn oder Verlust macht Schlecker traditionell nicht. Die Mitarbeiterzahl lag Ende 2011 bei über 30 000 in Deutschland und weiteren rund 17 000 im Ausland. dpa

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