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Schlecker-Drama: Karstadt-Retter Berggruen zeigt Interesse an Schlecker

Schlecker-Drama

Karstadt-Retter Berggruen zeigt Interesse an Schlecker

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    Nicolas Berggruen bestätigte Gespräche mit dem Insolvenzverwalter von Schlecker, Arndt Geiwitz.
    Nicolas Berggruen bestätigte Gespräche mit dem Insolvenzverwalter von Schlecker, Arndt Geiwitz. Foto: Julian Stratenschulte dpa

    Tausende Schlecker-Beschäftigte bangen um ihren Job und setzen alles auf eine Rettung in letzter Sekunde. Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen signalisierte Interesse an der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker. Die größten Schlecker-Gläubiger berieten am Freitag unterdessen über die Zukunft des Unternehmens.

    Berggruen bestätigt Gespräche mit dem Schlecker-Insolvenzverwalter

    Ein Sprecher der Nicolas Berggruen Holdings GmbH bestätigte am Freitag, dass das Unternehmen Gespräche mit dem Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz geführt habe. Weitere Angaben wollte er nicht machen. Die Gewerkschaft Verdi begrüßte die Gespräche mit Berggruen. "Wir sind im Sinne der Zukunft der Schlecker-Beschäftigten offen für Investoren, die den Erhalt der Arbeitsplätze im Blick haben und werden vorliegende Fortführungskonzepte sorgfältig prüfen und bewerten", sagte

    Der Gläubigerausschuss tagte hinter verschlossenen Türen. Vier Monate sind bereits seit dem Antrag auf Insolvenz vergangen, Ende März war das Verfahren eröffnet worden. Bundesweit wurden rund 10 000 Beschäftigten gekündigt, nachdem die Gründung einer Transfergesellschaft gescheitert war.

    Klagewelle gekündigter Mitarbeiter könnte Investoren abschrecken

    Geiwitz konnte bislang noch keinen schlagkräftigen Geldgeber präsentieren. Stattdessen gab es eine Klagewelle der gekündigten Mitarbeiter, was potentielle Investoren abschrecken könnte, wie die Insolvenzverwaltung befürchtet. Deshalb ist auch eine Zerschlagung denkbar. Dann würde Schlecker in seine Einzelteile zerlegt und noch vorhandene Perlen würden verkauft. Der Großteil der deutschen Filialen würden dann wohl geschlossen.

    Ein ursprünglich angestrebter Gesamtverkauf der Schlecker-Gruppe scheint in weite Ferne gerückt zu sein. Zuletzt hieß es, dass sich die Insolvenzverwaltung und der Münchner Investor Dubag bereits handelseinig seien für die Schlecker-Tochter IhrPlatz. Im Ausland ist bereits das tschechische Filialnetz verkauft worden; im Frankreich-Geschäft stehe man kurz vor dem Abschluss, sagte ein Sprecher der Insolvenzverwaltung. Auch in anderen Ländern gibt es Bewegung: In Spanien zeigten Investoren reges Interesse, in Polen und Österreich werde noch sondiert.

    In dem Ausschuss sitzen die größten Gläubiger von Schlecker. Dazu gehören die Kreditversicherung Euler Hermes, die Lieferantengruppe Markant Finanz AG und die Agentur für Arbeit in Ulm. dpa/AZ

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