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Schlechte Arbeitsbedingungen: Apple hadert mit Zulieferern

Schlechte Arbeitsbedingungen

Apple hadert mit Zulieferern

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    Das Material für dieses iPhone kommt aus Asien. Dort sind die Arbeiotsbedingungen teilweise miserabel. Apple will nun härter gegen Kinderarbeit und schlechte Arbeitsbedingungen bei seinen Zulieferern vorgehen.
    Das Material für dieses iPhone kommt aus Asien. Dort sind die Arbeiotsbedingungen teilweise miserabel. Apple will nun härter gegen Kinderarbeit und schlechte Arbeitsbedingungen bei seinen Zulieferern vorgehen.

    Apple will härter gegen Kinderarbeit und schlechte Arbeitsbedingungen bei seinen Zulieferern vorgehen. Inspektionen im vergangenen Jahr hatten erneut zahlreiche Verstöße offenbart. Nicht zuletzt aus diesem Grund trat Apple als erster Elektronik-Hersteller der Organisation Fair Labor Association (FLA) bei, die für bessere Arbeitsbedingungen weltweit sorgen will.

    Mit einem FLA-Beitritt erklärt sich ein Unternehmen bereit, in seiner gesamten Zuliefererkette für faire Beschäftigungs-Verhältnisse zu sorgen. Die Organisation führt eigene Kontrollen durch. Apple-Chef Tim Cook sagte in einem Interview mit dem "Wall Street Journal", der Konzern wolle die Maßstäbe für die gesamte Industrie höherschrauben.

    Apple erhöht Inspektionen bei Zulieferern

    Im vergangenen Jahr erhöhte Apple die Zahl der Inspektionen bei Zulieferern um 80 Prozent auf 229, wie aus dem am Freitag veröffentlichten jährlichen Bericht über die Arbeitsbedingungen bei seinen Partnern hervorgeht. In fünf Fabriken sei dabei die Beschäftigung Minderjähriger entdeckt worden - allerdings nicht absichtlich, sondern wegen schlechter Prüfung von Dokumenten, wie Apple betonte.

    Die 229 Inspektionen bestätigten zugleich, dass Arbeitswochen von mehr als 60 Stunden in vielen Betrieben zum Alltag gehören. In 93 Fabriken sei diese Marke mindestens einmal in einem Dreimonatszeitraum überschritten worden. An 90 Standorten hätten Arbeiter mehr als sechs Tage in Folge arbeiten müssen.

    Apple legt Liste der Zulieferer offen

    Mit einem Zulieferer sei die Geschäftsbeziehung beendet worden. Apple legte vor einigen Tagen erstmals die Liste seiner156 Zulieferer offen.

    Die Veröffentlichung der Namen kam überraschend, da Apple sie bisher stets wie ein Geheimnis behandelte. Die Liste selbst fiel wenig spektakulär aus: Neben vielen nur Spezialisten bekannten Firmen finden sich dort die meisten großen Namen der Elektronik-Branche. Darunter sind - wie schon oft berichtet - der deutsche Chip-Spezialist Infineon und der südkoreanische Samsung-Konzern, mit dem Apple in einem erbitterten Patentstreit verwickelt ist. Ebenfalls zu Apples Zulieferern gehören unter anderem auch Sharp, Panasonic, TDK oder Western Digital.

    Probleme mit Aluminium-Staub und Umweltschutz

    Der Hersteller von iPads und iPhones bestätigte erstmals auch, dass die zwei Explosionen in chinesischen Werken im vergangenen Jahr, bei denen vier Menschen getötet und 77 verletzt wurden, auf die Arbeit mit Aluminium-Staub zurückgehen. Das Gehäuse einiger Apple-Geräte wie des MacBook-Laptops wird aus einem Block Aluminium gefräst. Dabei kommt Metall-Staub in die Luft, der unter Umständen explodieren kann. Apple betonte, nach den Explosionen seien die Sicherheitsvorkehrungen erhöht worden.

    Zahlreiche Mängel wurden auch beim Umweltschutz aufgedeckt. So habe fast jeder zweite geprüfte Betrieb gefährliche Chemikalien unsachgemäß behandelt, ein Viertel habe den Inhalt der abgeleiteten Luft nicht auf schädliche Substanzen geprüft. AZ

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