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Scania-Chef sieht Allianz mit MAN skeptisch

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Scania-Chef sieht Allianz mit MAN skeptisch

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    Scania-Chef sieht Allianz mit MAN skeptisch
    Scania-Chef sieht Allianz mit MAN skeptisch Foto: DPA

    "Bei einer Fusion von MAN und Scania ist es derzeit unrealistisch, Synergien von einer Milliarde Euro oder gar nur 500 Millionen Euro zu erreichen", sagte Östling der "Welt am Sonntag". Aus industrieller Sicht mache ein Zusammengehen wenig Sinn. "Dieses Geschäft wäre wohl vor allem für Investmentbanker interessant, die an solchen Milliardendeals verdienen", sagte der

    Östling glaubt nicht, dass Synergieeffekte, die beim Automobilbau durch die Entwicklung gemeinsamer Plattformen entstehen, auch im Lkw-Bau erzielt werden können. Die Stückzahlen seien geringer, dafür jedoch die Vielfalt der Spezifikationen größer. Alle Versuche einer engen Zusammenarbeit seien in der Vergangenheit gescheitert. "Wir haben mehrere Jahre lang versucht, mit MAN bei der Entwicklung von Getrieben und Achsen zusammenzuarbeiten. Unterm Strich hat das zu nichts geführt, da es keine Kostensynergien gab. Es hat sich schlicht und einfach nicht gerechnet."

    In der Branche wird vermutet, dass VW-Aufsichtsratsvorsitzender Ferdinand Piëch beide Unternehmen in einer Nutzfahrzeug-Holding unter dem VW-Dach bündeln könnte.

    Östling warnte, bei einer Fusion könnten die eingeführten Marken MAN und Scania beschädigt werden. Letztlich habe jedoch Scania- Großaktionär VW das Heft in der Hand. "Volkswagen hat in dieser Frage die Führung. Alle Entscheidungen werden in Wolfsburg getroffen", betonte Östling.

    Aktuell steckt die Lkw-Branche in einer tiefen Krise. "Ich gehe aber davon aus, dass wir die Bodenbildung erreicht haben", sagte Östling. Bis zu einem neuen Boom werde jedoch viel Zeit vergehen. Der Scania-Chef rechnet damit, dass auf dem Nutzfahrzeugmarkt neue Rekordmarken erst wieder zwischen 2015 und 2020 erreicht werden.

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