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Roboter: Kuka peilt Gewinn an

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Kuka peilt Gewinn an

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    Kuka peilt Gewinn an
    Kuka peilt Gewinn an

    Fast scheint es so, als könne Stephan Schulak selbst nicht so recht glauben, was er da sagt. Er ist seit rund zwei Jahren Finanzvorstand des Augsburger Roboter- und Anlagenbauers Kuka und gilt als vorsichtiger Mann. Nicht ohne Grund. Schließlich musste er in seiner Amtszeit meist schlechte Nachrichten und immer wieder rote Zahlen verkünden. Und nun das: „Wir wollen 2011 mit einem Jahresüberschuss von etwa 20 Millionen Euro abschließen.“ Nach turbulenten Jahren, nach Machtkämpfen und Führungswechseln scheint bei

    Gemeinsam mit Vorstandschef Till Reuter, ebenfalls erst seit 2009 im Amt, hat Schulak das Unternehmen stabilisiert. Das neue Führungsduo reduzierte Kosten, verschaffte Kuka finanziell Luft und trieb die Expansion im Ausland voran. Das einzige, was Reuter und Schulak noch in ihrer Erfolgsgeschichte fehlt, sind Gewinne. Vor Steuern und Zinsbelastungen für Kredite erwirtschaftete man im „Übergangsjahr“ 2010 zwar ein Plus von 24,8 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb aber Minus von 8,6 Millionen Euro.

    Kuka hat stark von der Wiederauferstehung der Autoindustrie profitiert. Aus dieser Branche kommen noch immer über zwei Drittel der Aufträge für das Augsburger Unternehmen. In der Finanzkrise wurde das zur schweren Hypothek. Die Autohersteller kämpften mit dramatischen Einbrüchen, Investitionen wurden aufgeschoben und Kuka gingen die Bestellungen aus. Im vergangenen Jahr hat sich das grundlegend geändert. Der Roboter- und Anlagenbauer sammelte Aufträge im Wert von 1,14 Milliarden Euro – ein Anstieg um fast 27 Prozent im Vergleich zu 2009.

    Reuter ist zuversichtlich, dass sich diese Entwicklung fortsetzt. Vor allem in den Roboterbereich setzt er große Hoffnungen: „Hier erwarten wir langfristig Wachstumsraten von zehn Prozent und mehr.“ Die Abhängigkeit von der Autoindustrie will der Vorstandschef weiter reduzieren. Langfristig sollen die Hälfte der Bestellungen aus anderen Industriesparten kommen. Enormes Potenzial sieht Kuka in der Medizin- und Labortechnik. In diesem Segment peilt das Unternehmen bis 2015 einen jährlichen Umsatz von 100 Millionen Euro an.

    Bei der Entwicklung neuer Produkte soll auch der Standort Augsburg mit seinen 2375 Mitarbeitern (ein Rückgang um 259) weiterhin eine tragende Rolle spielen. Was die Produktion angeht, konzentriert sich Kuka allerdings eher auf Wachstumsregionen wie Brasilien oder China. Dort wurde die Belegschaft vergrößert.

    Die Konzernführung ist zuversichtlich, dass Kuka die Wende geschafft hat. Für 2011 prognostiziert sie einen Umsatz von mindestens 1,15 Milliarden Euro. Auf die Frage, ob die Aktionäre mit einer Dividende rechnen können, reagierte Finanzvorstand Schulak aber zurückhaltend. Das sei unwahrscheinlich, sagt der Finanzvorstand. Er ist eben doch ein vorsichtiger Mann.

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