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Reisemesse: ITB-Studie: Deutsche wollen reisen, aber nur wenige planen schon

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ITB-Studie: Deutsche wollen reisen, aber nur wenige planen schon

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    In den thailändischen Ferienorten blieben die Touristen wegen Corona aus.
    In den thailändischen Ferienorten blieben die Touristen wegen Corona aus. Foto: Andrea Warnecke, dpa

    Für Tourismusforscher Martin Lohmann sind die Auswirkungen der Pandemie "beispiellos". Haben sie doch seit Ende des Jahres den Urlaubstourismus fast vollständig zum Erliegen gebracht. Lohmann stellte am Montag die ersten Ergebnisse der Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reise (FUR) zum Auftakt der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) vor. Trotz Corona träumen die Deutschen aber weiter vom Reisen. Allerdings schmieden laut der Reiseanalyse weniger konkrete Pläne. Aber aus Träumen könnten auch Reisen werden, gibt Lohmann zu bedenken – wenn denn die Rahmenbedingungen stimmen. Und die Kasse gefüllt ist.

    Deutsche wollen Absicherung, bevor sie Urlaub im zweiten Corona-Jahr planen

    Die eigene wirtschaftliche Lage schätzten immerhin 68 Prozent der Befragten als gleichbleibend, zwölf Prozent sogar als besser ein, während die allgemeine wirtschaftliche Lage von 59 Prozent als "schlecht" eingestuft wird. Entsprechend haben nur 14 Prozent keine Urlaubsabsichten, und 38 Prozent sind unsicher. 49 Prozent aber wollen reisen, 21 Prozent davon mit festem Ziel. Für diese Pläne sind eine Geld-zurück-Garantie, flexible Buchungskonditionen und Hygienemaßnahmen vor Ort wichtig. Nur wenige befürchten, im Urlaub zu erkranken.

    Deutsche geben im Corona-Jahr 45 Milliarden Euro für das Reisen aus

    Im ersten Corona-Jahr 2020 lagen die Gesamtausgaben der Deutschen für Reisen mit 45 Milliarden auf dem Niveau der späten 1980er Jahre. Trotz deutlich gesunkener Nachfrage war, so Lohmann, "noch anständig was unterwegs". Vorwiegend im Inland. Und da lag Bayern als Ziel an der Spitze vor Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig Holstein. Im europäischen Ausland war Spanien vor Italien und Österreich gefragt, wobei alle Länder Verluste hinnehmen mussten – nur die Niederlande und die Schweiz konnten zulegen. Bei den Verkehrsmitteln lag das Auto vorne, das Flugzeug befand sich im Sinkflug. Pauschalreisen waren rückläufig, und der Trend zu Online-Buchungen hat sich verstärkt.

    Corona beschleunigt Digitalisierung in der Reiseindustrie

    Corona hat auch in der Reiseindustrie den Trend zur Digitalisierung beschleunigt, wie Michael Buller vom Verband Internet Reisevertrieb (VIR) mitteilte. Die Corona-App ist für den Manager allerdings ein "totaler Fehlschuss". Eine App muss seiner Meinung nach in der Lage sein, Infektionsherde auszumachen. Auch dass die Touristik bei den gerade vereinbarten Öffnungsschritten gar nicht vorkommt, ärgert Buller. "Wir werden seit Monaten ignoriert", kritisiert er. Und das, obwohl die Touristik vier Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beitrage.

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