Wie die Ratingagentur Moody's am Mittwoch mitteilte, wird die Kreditwürdigkeit Japans um eine Note von "Aa2" auf "Aa3" herabgestuft. Trotzdem bleibt die Bonität des Landes "stabil". Die Herabstufung auf die viertbeste Note ist durch das hohe Haushaltsdefizit und den Anstieg der Staatsschulden begründet. Auch das Erdbeben und die daraus resultierende Atomkatastrophe haben sich negativ auf die Bewertung ausgewirkt. Trotzdem sagte der japanische Finanzminister Yoshihiko Noda, das Vertrauen in die Staatsanleihen sei weiterhin ungebrochen.
Mit der Abwertung wird gleichzeitig der Druck auf die Regierung erhöht, endlich die katastrophalen öffentlichen Finanzen zu sanieren. Die Regierung bemüht sich darum und hat kürzlich erklärt, die Verbrauchssteuer in den nächsten Jahren stufenweise auf 10 Prozent zu verdoppeln. Dieses Vorhaben wird allerdings nicht leicht umzusetzen sein denn in Japan steht ein Wechsel an der Regierungsspitze an.
Der neue Premierminister wird es schwer haben
Premierminister Naoto Kan hat seinen Rücktritt geplant, da sein Krisenmanagement nach der Tsunami-Katastrophe immer wiederkritisiert wurde. Deshalb hegt Moody's seine Zweifel daran, ob es ein neuer Premierminister schaffen wird, den Anstieg der Schulden im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt zu verlangsamen. In der zerstrittenen Regierungspartei DPJ wird es der neue Premier schwer haben, die geplante Steuerreform durchzusetzen. Zudem hat die Opposition die Mehrheit im Oberhaus inne und kann Gesetzesentwürfe der Regierung erschweren. AZ mit dpa