Wie das 1998 gegründete Unternehmen "Geld für Müll" berichtet, machen sich die meisten Menschen um Müll keinerlei Gedanken. Dass sich in manchen Fällen mit Abfall Geld verdienen lässt, ist vielen offenbar nicht bewusst. Dabei profitieren von dieser Art des Recyclings die Umwelt und der eigene Geldbeutel.
Aus Papier und Altmetall Geld machen
Obwohl 2006 ein Pfand für Kunststoffflaschen und Dosen eingeführt wurde, lassen sich dennoch in nahezu jedem Mülleimer Pfandflaschen und Dosen finden. Einige Kunden stellen diese bewusst zum Aufsammeln in der Öffentlichkeit ab. Bis zu 25 Cent erhält man für eine Plastikflasche oder eine Dose. Schnell kommen hier einige Euro zusammen.
Auch Altpapier gehört zu begehrten Wertstoffen. Wer allerdings mit Papier Geld verdienen will, braucht Platz und Geduld. Eine Tonne Papier ist derzeit etwas weniger als 100 Euro wert, heißt es auf der Homepage von "Geld für Müll". Verbraucher erhalten etwa drei bis fünf Cent pro Kilo, für weißes Papier sogar noch etwas mehr.
Neben Papier ist auch mit Altmetall Geld zu machen. Wertvolle Metalle wie Kupfer, Aluminium, Zink und Messing landen oft und fälschlicherweise im Hausmüll. Der Kilopreis für reines Kupfer beträgt derzeit rund 6,27 Euro pro Kilo, womit Metall zu den lohnenswerten Müllsorten gehört. Kabel mit Kupferlitzen werden mit 75 Cent vergütet. Der Verkauf lohnt sich dennoch nur bei großen Mengen. Kupfer wird speziell in der Kommunikations- und Bauindustrie benötigt.
Alte Handys schlummern in Schubladen
Fast jeder hat ein oder gleich mehrere alte Handys zu Hause, die nicht mehr gebraucht werden. Laut Angaben des fränkischen Unternehmens "Geld für Müll" schlummern noch 80 Millionen alte Handys in deutschen Schubladen, fünf Millionen landen sogar im Hausmüll. Der Kilopreis für Handys, PDAs oder Smartphones beträgt 4 Euro. Die in Handys enthaltenen Metalle machen alte Mobiltelefone so wertvoll. Eine Tonne Handys beinhaltet neben weiteren hochwertigen Metallen 115 Kilo Kupfer, 1,375 Kilo Silber sowie 300 Gramm Gold. Diese können mit einem hohen Reinheitsgrad wiedergewonnen werden.
Alte CDS und DVDs bringen Geld
Neben recyclingfähigen Produkten wie Handys, Druckerpatronen oder Tonerkartuschen, können auch CDs, DVDs und Elektrokabel vergütet werden. Hierbei orientiert sich die Vergütung am Gewicht der Sendung. Für einen Kilogramm CD, DVDs oder Rohlinge, was einer Menge von 60 CDs entspricht, zahlt das Unternehmen "Geld für Müll" 25 Cent.
Bares für alte Büroartikel
Gefragt sind auch Tonerkartuschen und Druckerpatronen, da diese aus patentrechtlichen Gründen nicht nachgebaut, sondern wieder neu befüllt werden. Hierbei variieren die Preise je nach Modell und Marke zwischen 50 Cent bis zu rund 14 Euro.
Geld für Müll: So geht´s
Genaue Preislisten und Anleitungen, wie die alten Produkte am Besten gesammelt und dann in Paketen per Post verschickt werden, befinden sich auf den Internetseiten der Recyclingunternehmen. Abrechnung sowie Gutschrift auf dem Konto erfolgen meist schon binnen einer Woche nach Wareneingang. Neben dem finanziellen Anreiz können recyclingfähige Büroabfälle vermieden sowie alte Geräte wiederverwendet oder fachgerecht recycelt werden.
Das Unternehmen "Geld für Müll" im fränkischen Hiltpoltstein zahlte im letzten Kalenderjahr über 1,5 Millionen Euro an Müllsammler aus und konnte damit über 516 Tonnen Müll vermeiden, der ansonsten im Hausmüll gelandet wäre.