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Ratgeber: Darum erfasst Kaufland die Wagen-Nummer

Ratgeber

Darum erfasst Kaufland die Wagen-Nummer

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    Ein Einkaufswagen mit verschiedenen Lebensmitteln wird durch einen Supermarkt geschoben.
    Ein Einkaufswagen mit verschiedenen Lebensmitteln wird durch einen Supermarkt geschoben. Foto: dpa

    Wer Kaufland-Kunde ist, kennt das: Bevor der Kassiervorgang gestartet wird, beugt sich die Kassiererin über die Kasse und verrenkt sich umständlich den Nacken, um einen Blick auf den unteren Teil des Einkaufswagens zu werfen. Dort sucht sie eine kleine Plakette mit einer vierstelligen Zahlenfolge. Diese Wagen-Nummer muss sie nämlich in die Kasse eingeben, bevor die Ware über den Scanner gezogen wird.

    Bewegung gegen Thromboserisiko?

    Aber warum eigentlich? Was steckt hinter der Zahlenfolge? Im Internet wird wild spekuliert. "Vielleicht wollen die rausfinden, welche Art Lebensmittel beziehungsweise Ware in welchen Wägen bevorzugt transportiert wird. Diese bekommen dann ein mobiles Kühlgerät unten dran", meint beispielsweise User Milzbrand im chip-Forum mit einem Augenzwinkern.

    nickgrt69 spekuliert bei gutefrage.net gar, ob in den Wagen Transponder eingebaut seien, die mit entsprechenden Empfängern in den Regalgängen kommunizieren. So könne der Weg des Kunden durch den Laden analysiert werden und an der Kasse die gekaufte Ware mit den Angeboten auf der Strecke abgeglichen werden.

    Anonymus dagegen glaubt fest daran, dass die Mitarbeiter so zur Bewegung gezwungen werden, um das Thromboserisiko zu senken.

    Diebstahl-Kontrolle oder Erleichterung beim Kassiervorgang

    Aber nichts davon trifft laut Kaufland zu. Auf der Homepage des Unternehmens wird folgende Erklärung geliefert: "Weil wir die Nummer der Einkaufswagen erfassen, kann Ware, die auf der unteren Ablage abgestellt ist, gleich zu Beginn des Kassierablaufes erfasst werden. Diese Vorgehensweise hat sich in der Vergangenheit bewährt und ist für unsere Mitarbeiter eine deutliche Arbeitserleichterung."

    Anders ausgedrückt  - handelt es sich bei der Nummer also um eine Diebstahlkontrolle? "Nein", sagt Andrea Kübler, Pressesprecherin von Kaufland. "Wir unterstellen unseren Kunden nichts. Das ist die falsche Sichtweise." Es gehöre schlicht zum Aufgabenprofil jeder Kassiererin alle Waren im Wagen zu erfassen und zu kassieren. Der Blick auf die Nummer sei eine Art Merkhilfe, damit bei der oft hohen Frequenz an den Kassen die Kontrolle der unteren Wagenablage nicht vergessen werde. Denn ohne Wagen-Nummer könne der Kassiervorgang nicht gestartet werden.

    Spekulationen ohne Sinn

    Eine reine Arbeitserleichterung also? Sonst stecke wirklich nichts hinter der Zahlenkombination, beteuert Kübler. "Wir haben weder Chips in den Einkaufswagen verbaut, noch versuchen wir zu kontrollieren, welche Wagen mit welcher Werbung am häufigsten benutzt werden." Manche der Spekulationen im Netz machten gar keinen Sinn und wären bei mehr als 630 Filialen auch gar nicht praktikabel.

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