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Pressestimmen: Pressestimmen zum Bahnstreik: "Lügen, betrügen, streiken"

Pressestimmen

Pressestimmen zum Bahnstreik: "Lügen, betrügen, streiken"

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    Claus Weselsky, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft GDL hat den nächsten Bahnstreik angekündigt.
    Claus Weselsky, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft GDL hat den nächsten Bahnstreik angekündigt. Foto: Stephanie Pilick, dpa

    Pressestimmen zum angekündigten Bahnstreik: Die Führungsgremien der Gewerkschaft GDL haben in Frankfurt den mittlerweile siebten Arbeitskampf in der Auseinandersetzung mit der Deutschen Bahn AG beschlossen. Der erste große Streik 2015 stößt bei den Kommentatoren der Medien auf nur noch wenig Verständnis. Ein Überblick:

    "Die Lokführer streiken nun schon zum siebenten  Mal für dieselbe Sache. Der Verhandlungsfortschritt ist im  entscheidenden Punkt gleich null. Nun müssen die Fahrgäste den  Stillstand wieder einmal ausbaden. Auf Verständnis der wartenden und  frierenden Passagiere darf GDL-Chef Claus Weselsky nicht hoffen." Neue Westfälische

    "Lügen, betrügen, streiken. Es ist ein Arbeitskampf, in dem nichts mehr normal ist: GDL-Chef Claus Weselsky kündigt einen Streik an - und muss den in der Öffentlichkeit gut begründen. Damit wird er sich sehr schwer tun." Süddeutsche

    "Deutschland erlebt gerade nicht nur eine neue Runde in einem der  zähesten Tarifkonflikte der letzten Jahre. Wir werden auch Zeugen,  wie das Grundrecht auf Streik einen Ansehensverlust erleidet, von dem es sich vielleicht nicht so schnell wiederholt." WAZ

    Das Grundrecht auf Streik erlebt einen Ansehensverlust

    "Andrea Nahles hat Bahnstreik erst richtig angeheizt. Wenn sich die Politik in Tarifkonflikte einmischt, geht das meistens schief. Die Androhung eines "Tarifeinheitsgesetzes" lässt den Lokführern praktisch keine andere Wahl, als weiter zu streiken." Welt

    "Je länger die Auseinandersetzung dauert, desto näher rückt der 1. Juli, an dem das Tarifeinheitsgesetz absehbar in Kraft tritt. Dann wird es der Bahn möglich sein, mit der größeren Eisenbahngewerkschaft EVG einen Tarifvertrag abzuschließen, ihn dann der kleineren GDL zur Übernahme anzubieten oder gar überzustülpen. Faktisch wäre die GDL damit entmachtet. Und die Bahn hätte ihre Ruhe." Mitteldeutsche Zeitung

    "Sollte der Streik wirklich vier Tage am Stück dauern, droht totales Chaos im Bahnverkehr. Für Bahnkunden ist das schwer vermittelbar: Streiks für Geld mögen angehen, aber für mehr Macht?" HAZ

    Diese Rechte haben Bahnfahrer bei einem Bahn-Streik

    Diese Rechte haben Bahnkunden im Fall eines Streiks bei der Bahn:

    Falls der Zug ausfällt, kann man in einen anderen Zug einsteigen, auch wenn er teurer und schneller ist. Denn nach Auskunft der Bahn dürfen Reisende einen höherwertigen Zug nutzen, wenn der ursprünglich gebuchte Zug nicht fährt.

    Bei zuggebundenen Tickets werde die Zugbindung aufgehoben, erklärte die Bahn zuletzt. Ausgenommen seien Länder-Tickets, manche regionale Angebote sowie reservierungspflichtige Züge, hieß es.

    Kunden, die von streikbedingten Zugausfällen oder Verspätungen betroffen sind, können sich ihre Fahrkarte und Reservierung kostenlos erstatten lassen. Das geht etwa in den DB-Reisezentren.

    Online-Tickets können über ein Formular im Internet erstattet werden.

    Bahnreisende bekommen einen Teil ihres Ticketpreises zurück, wenn sich ihr Zug wegen eines Streiks bei der Deutschen Bahn um mehr als 60 Minuten verspätet.

    Ab 60 Minuten Verspätung erhalten Bahnkunden 25 Prozent des Reisepreises zurück, ab 120 Minuten werden demnach sogar 50 Prozent des Preises erstattet.

    Die Bahn kann in diesem Fall keine höhere Gewalt geltend machen. Das entschied der Europäische Gerichtshof im September 2013 (Rechtssache C-509/11).

    Als Bahnreisender kann man sich informieren, ob der eigene Zug von dem Bahn-Streik betroffen ist. Aktuelle Informationen gibt es unter www.bahn.de/aktuell.

    "Die GDL will noch vor dem Inkrafttreten des Gesetzes (zur Tarifeinheit) Fakten schaffen und ihren Einfluss bei der Bahn zementieren. Das kann ihr aber nur gelingen, wenn sie ihre Zuständigkeit auf andere Berufsgruppen ausweiten und so wachsen kann. Die Bahn dürfte kein Interesse daran haben, dies zu tolerieren. Deshalb wird es wohl noch viele Fotos von leeren Gleisen geben." Badisches Tagblatt

    "Beide Tarifparteien machen die Reisenden erneut zu Opfern ihrer machtpolitischen Interessen. Streik ist gewöhnlich das äußerste Mittel, um einen Kompromiss zu erzwingen. Bei der Bahn dient er dazu, die Ausein­andersetzung weiter zu verfestigen." Stuttgarter Zeitung

    Pressestimmen zum Bahnstreik: Schwer zu ertragen

    "Kapieren Sie, warum bei der Bahn wieder gestreikt werden soll? Nein? Dann sind sie in guter Gesellschaft. Der Kampf der Gewerkschaft GDL um die Macht im Konzern ist kaum zu verstehen - und noch schwerer zu ertragen." Spiegel Online

    "Die Mitarbeiter leiden unter dem ganzen Zoff mit am meisten. Bei den letzten Aufsichtsratswahlen haben die Kandidaten der freien Listen punkten können. GDL und EVG wurden mehr oder weniger abgestraft. Ein Indiz für die „Unzufriedenheit der Mitarbeiter“, so ein Insider." Wirtschaftswoche

    "Mit ihrer Weigerung, Details zu Zeitpunkt und  Länge der neuen Streiks zu nennen, verspielt die Führung der  Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) wohl auch beim letzten  Bahn-Kunden jedes Verständnis für den nunmehr siebten Arbeitskampf  seit September." Rheinische Post

    Mehr zur aktuellen Entwicklung beim Bahnstreik 2015 hier.

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