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Porträt: Familie Reimann: Deutschlands unbekannte Milliardäre

Porträt

Familie Reimann: Deutschlands unbekannte Milliardäre

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    Mit Parfüm, Schuhen oder Jacobs Kaffee hat es die Familie Reimann zu einem Vermögen von 30 Milliarden Euro gebracht.
    Mit Parfüm, Schuhen oder Jacobs Kaffee hat es die Familie Reimann zu einem Vermögen von 30 Milliarden Euro gebracht. Foto: obs/Jacobs

    Diese Marken kennt jeder. Jacobs Kaffee, den Wasserenthärter Calgon, die Durex-Kondome, die Edelschuhe von Jimmy Choo. Die dahinterstehenden Eigentümer dürften den meisten Bundesbürgern aber unbekannt sein. Dabei zählt die Familie Reimann zu den reichsten Deutschen.

    Das Wirtschaftsmagazin Bilanz setzte sie kürzlich mit einem geschätzten Vermögen von rund 30 Milliarden Euro sogar auf den ersten Platz. Doch im öffentlichen Leben bleiben die Familienmitglieder Phantome. Von den reichsten Deutschen kennt man nicht viel mehr als ihre Namen.

    Die Geschwister Renate Reimann-Haas, 64, Wolfgang Reimann, 63, Matthias Reimann-Andersen, 51, und Stefan Reimann-Andersen, 52, sind in Besitz großer Firmenanteile, unter anderem am Konsumgüterhersteller Reckitt Benckiser oder dem Kosmetikkonzern Coty, der Duftwässer für Calvin Klein oder Adidas herstellt. Doch Fotos der Milliardärsfamilie sind öffentlich nicht verfügbar. Wer sind diese reichen Leute?

    Die Reimanns leben im Ausland

    Lange wurde berichtet, dass mehrere Familienmitglieder Chemie studiert haben, ihren Berufen nachgingen, in der Umgebung von Mannheim wohnten und einen unaufgeregten Lebensstil pflegten. Es gebe keine Jachten, kein Jetset-Leben, keine großen Partys. Das Manager Magazin wollte einmal herausgefunden haben, die meisten seien „passionierte Skifahrer“, die durchaus einen Hang zu unternehmerischem Risiko haben. Doch gesichert ist heute nur, dass die Reimanns aus steuerlichen Gründen ihre Wohnsitze 2006 in Länder wie Österreich, die Schweiz oder Italien verlagert haben. Mehr weiß man über die Vergangenheit der Familie.

    Die Wurzeln des Imperiums reichen ins 19. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1823 gründete Johann Adam Benckiser in Pforzheim eine Chemiefabrik, später holte er den Chemiker Ludwig Reimann mit an Bord. Dessen Enkel Albert Reimann senior und Urenkel

    Deutscher Manager Peter Harf organisiert die Beteiligungen

    Die Ehe von Albert Reimann junior mit seiner Frau Paula blieb kinderlos. Als er 1984 starb, erbten trotzdem neun Nachkommen. Es sind Adoptivkinder – fünf Kinder von „Leihmüttern“, wie es heißt, und vier Kinder seiner Schwester Else Dubbers. Die Dubbers-Kinder ließen sich, genauso wie die Reimann-Tochter Andrea Reimann-Ciardelli auszahlen.

    Für die vier verbliebenen Erben aber lohnt sich das weitere Engagement. Dabei managen die Erben das Imperium nicht selbst. Unter dem Dach der Johann A. Benckiser Holding Company – kurz JAB – verwaltet der deutsche Manager Peter Harf die Beteiligungen. Ihm verdankt die Familie den Großteil des Erfolgs. Und im Gegensatz zur Familie zeigt sich Harf in der Öffentlichkeit. Er ist zum Beispiel Mitgründer der Deutschen Knochenmarkspenderdatei.

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