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Interaktive Grafiken: Pflege, Transport, Einzelhandel: Wichtig, aber unterdurchschnittlich bezahlt

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Pflege, Transport, Einzelhandel: Wichtig, aber unterdurchschnittlich bezahlt

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    Arbeiten in der Altenpflege oder im Einzelhandel sind zwar systemrelevant, werden aber unterdurchschnittlich bezahlt.
    Arbeiten in der Altenpflege oder im Einzelhandel sind zwar systemrelevant, werden aber unterdurchschnittlich bezahlt. Foto: Rolf Vennenbernd, dpa

    Home-Office ist in ihren Berufen undenkbar: Krankenschwestern, Einzelhandelskaufleute und Lastwagenfahrer etwa sind für die Grundversorgung unverzichtbar - und das nicht nur in Krisenzeiten. Gerade während der Ausbreitung des Coronavirus zeigt sich, wie wichtig diese Berufe für die Gesellschaft sind. Sie zählen deshalb auch zu den als systemrelevant eingestuften Berufsgruppen.

    Altenpflege, Nahverkehr, Einzelhandel - die Jobs sind wichtig, die Bezahlung unterdurchschnittlich

    Doch spiegelt sich die Bedeutung der Berufe für die Gesellschaft auch in der Bezahlung wider? Das Statistische Bundesamt hat nun Zahlen veröffentlicht, wie viel Geld Fachkräfte in den betreffenden Branchen im Schnitt verdienen. Dabei zeigt sich: Einige Beschäftigte, die jetzt besonders gefragt sind, erhalten Gehälter, die im Vergleich weit unter dem Durchschnitt liegen.

    Über alle Leistungsgruppen hinweg betrachtet - also vom Hilfsarbeiter bis zum Betriebsleiter - ist es der Lebensmitteleinzelhandel, in welchem die Beschäftigten besonders wenig verdienen. In dieser Berufsgruppe erhalten Mitarbeiter durchschnittlich ein Monatsbruttogehalt von 2345 Euro. Ebenfalls deutlich unter dem Durchschnitt der Gesamtwirtschaft liegen die Gehälter im Güterverkehr und in der Gebäudepflege. Während Berufskraftfahrer auf der Straße im Durchschnitt 2624 Euro verdienen, liegt der monatliche Brutto-Verdienst in Gebäudereinigung sowie Garten- und Landschaftsbau bei 2700 Euro.

    Auch in der Nahrungsmittelproduktion, im Nahverkehr und in der Altenpflege liegen die Durchschnitts-Gehälter insgesamt weit unter denen der Gesamtwirtschaft. In der Abfallwirtschaft verdienen die Beschäftigten im Schnitt immerhin 3315 Euro monatlich - immer noch gut 500 Euro weniger.

    Energieversorger und Co - in diesen wichtigen Jobs sind die Gehälter überdurchschnittlich

    Andere Berufsgruppen, die als systemrelevant eingestuft wurden, erhalten deutlich bessere Gehälter. Zumindest dann, wenn man diese über alle Leistungsgruppen betrachtet. So sind Beschäftigte von Getränkeherstellern mit einem monatlichen Bruttogehalt von 3935 Euro nur knapp unter dem Schnitt der Gesamtwirtschaft. Im Bereich der Öffentlichen Sicherheit, also etwa bei Polizei und Feuerwehr, verdienen Beschäftigte immerhin 3824 Euro durchschnittlich.

    Krankenhäusern und Energieversorger, die ebenfalls sehr wichtig für die Grundversorgung in Krisenzeiten sind, zahlen insgesamt Gehälter, die höher sind als das Durchschnittsgehalt der Gesamtwirtschaft. Vollzeitbeschäftigte in Krankenhäusern erhalten im Durchschnitt ein Bruttomonatsgehalt von 4774 Euro, Mitarbeiter bei Energieversorgern verdienen im Schnitt sogar 5137 Euro.

    Systemrelevante Jobs: Deutliche Gehaltsunterschiede in einzelnen Berufsgruppen

    Allerdings zeigen sich innerhalb der einzelnen Berufsgruppen teils deutliche Verdienstunterschiede. Bei Pflegepersonal im Krankenhaus ist die Spanne besonders groß: Beschäftigte in leitender Funktion, also zum Beispiel Ärzte, erhalten im Durchschnitt 8545 Euro brutto. Dabei kommen herausgehobene Fachkräfte wie Intensivpfleger noch auf durchschnittlich 4524 Euro. Einfache Fachkräfte wie Krankenpfleger verdienen im Schnitt dagegen nur 3502 Euro brutto.

    Dabei macht die Gruppe der Fachkräfte gut die Hälfte des Krankenhauspersonals aus. Dasselbe gilt für das Personal in Altenheimen. Auch dort ist mehr als die Hälfte des gesamten Personals der Gruppe der einfachen Fachkräfte zuzuordnen. Sie verdienten im Monat durchschnittlich 3116 Euro.

    Lesen Sie dazu auch: Corona: Wie sich eine Pflegedienst-Chefin durch die Krise kämpft

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