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Neujahrsempfang: Peter Saalfrank will abtreten - die IHK braucht einen neuen Chef

Neujahrsempfang

Peter Saalfrank will abtreten - die IHK braucht einen neuen Chef

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    IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Saalfrank (links) hat angekündigt, sich 2020 zurückzuziehen. Andreas Kopton wurde als IHK-Präsident wiedergewählt.
    IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Saalfrank (links) hat angekündigt, sich 2020 zurückzuziehen. Andreas Kopton wurde als IHK-Präsident wiedergewählt. Foto: F. Schöllhorn

    Manchmal liegen ein neuer Anfang und ein Abschied nah beieinander. Während Andreas Kopton am Dienstag zum dritten Mal zum Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Schwaben gewählt wurde, erfuhr die IHK-Vollversammlung hinter verschlossenen Türen von einer weiteren wichtigen Personalie: Hauptgeschäftsführer Peter Saalfrank will im Frühjahr 2020 in den Ruhestand gehen.

    Peter Saalfrank will als IHK-Chef abtreten - Suche nach einem Nachfolger beginnt

    Saalfrank, der dann 63 Jahre alt ist, ist seit 2001 IHK-Chef. Dazu kommen fünf weitere Jahre als stellvertretender Hauptgeschäftsführer. „Das ist eine ausreichende Zeit“, betonte er im Gespräch mit unserer Redaktion. Nun sei der Zeitpunkt für eine gewisse Erneuerung gekommen. Er freue sich außerdem darauf, dann auch Zeit für Dinge zu haben, „die nichts mit Wirtschaft zu tun haben“.

    Einen Nachfolger gibt es noch nicht. Die Stelle wird nun ausgeschrieben. Intern hofft man, bis Mitte des Jahres einen geeigneten Bewerber gefunden zu haben. IHK-Präsident Kopton äußerte beim Neujahrsempfang nach der Vollversammlung Verständnis für die Entscheidung, betonte aber gleichzeitig, dass die Kammer „den Verlust eines solch erfahrenen Hauptgeschäftsführers“ sehr bedauere.

    Wie der IHK-Chef Saalfrank Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt integrierte

    Obwohl Saalfrank ursprünglich aus München stammt, kam er bereits früh in Kontakt mit der schwäbischen IHK. Nach einer Banklehre und Jura-Studium war er von 1987 bis 1990 persönlicher Referent des damaligen IHK-Präsidenten Hans Haibel und des Hauptgeschäftsführers Dieter Münker. Kurzzeitig zog es ihn nach Brüssel, bevor er 1992 als Leiter der Industrieabteilung nach Augsburg zurückkehrte. In seine Zeit als Hauptgeschäftsführer fällt unter anderem die Einrichtung des

    Unter Saalfrank hat die IHK außerdem begonnen, sich intensiv um die Integration von Flüchtlingen zu kümmern. 2016 wurden Saalfrank und weitere IHK-Mitarbeiter gar ins Kanzleramt nach Berlin eingeladen, um das schwäbische Modell vorzustellen. Aktuell hat die Kammer zehn Prozent aller laufenden Ausbildungsverträge an Flüchtlinge vermittelt, seit 2014 waren es mehr als 1000 Ausbildungsverhältnisse.

    Markus Söder spricht beim IHK-Neujahrsempfang

    Der Hauptgeschäftsführer war es auch, der sich den Begriff der „Technologieachse Süd“ ausgedacht hat: eine Wirtschaftsschneise zwischen Karlsruhe und München, die direkt durch die Region führt und in der mehr als Siebtel der deutschen Bruttowertschöpfung Deutschlands erwirtschaftet wird. Eine Gewinnerregion nannte IHK-Präsident Kopton Schwaben denn auch beim Neujahrsempfang.

    Auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Gastredner an diesem Abend, versprach, Schwaben nicht zu vergessen, wenn wirtschaftspolitische Entscheidungen in München getroffen würden. „Schwaben“, sagte er, „gehört zu den erfolgreichsten Wirtschaftsstandorten Deutschlands und damit der Welt“. Das sei eine Entwicklung, auf die er stolz ist.

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