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Papierkonzern: Job-Schock: UPM streicht in Augsburg 150 Stellen

Papierkonzern

Job-Schock: UPM streicht in Augsburg 150 Stellen

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    Einen schweren Schock löste bei den Mitarbeitern des Papierherstellers UPM gestern die Nachricht aus, dass im Augsburger Werk 150 Arbeitsplätze wegfallen sollen.
    Einen schweren Schock löste bei den Mitarbeitern des Papierherstellers UPM gestern die Nachricht aus, dass im Augsburger Werk 150 Arbeitsplätze wegfallen sollen. Foto: Michael Hochgemuth

    „Ich bin geschockt“ – um sieben Uhr morgens erhielt Torsten Falke eine Kurznachricht. Um 9 Uhr sollte eine Telefonkonferenz des Aufsichtsrates des Finnischen Papierherstellers UPM sein. Um 9.15 Uhr wurde der Aufsichtsrat, zu dem

    Wie der finnische Konzern mitteilt, werden zwei Papiermaschinen geschlossen: eine am Werk in Augsburg und eine am Standort Steyrermühl in Österreich. Während in

    Warum Augsburg vom Stellenabbau betroffen ist

    Winfried Schaur, Leiter des Geschäftsbereichs UPM Paper ENA, erklärt die Entscheidung der Konzernzentrale am Donnerstag so: „Wie in anderen Bereichen der grafischen Papierherstellung ist während der letzten Jahre auch die Nachfrage nach SC Papieren zurückgegangen. Es wird erwartet, dass sich dieser Rückgang fortsetzen wird. Wir sind gezwungen, unsere Geschäftstätigkeiten an die veränderten Marktbedingungen anzupassen.“ SC Papiere werden für Zeitschriften und Kataloge verwendet. Dass der Standort Augsburg von den Kürzungsplänen betroffen ist, hängt nach Angaben von Schaur von verschiedenen Faktoren ab. „Da spielt das Alter unserer Maschine eine Rolle, aber auch Kostenentwicklungen, die Energiepreise und die Entwicklung der einzelnen Produkte fließen in die Entscheidung ein.“

    Für Werksleiter Gerhard Mayer ist es ein schwerer Tag. Ist er doch „im Werk groß geworden“. „Die Entscheidung trifft mich natürlich sehr. Gleichzeitig müssen wir die Marktsituation und die dort bestehende Überkapazität anerkennen“, schildert Mayer die Lage. Ziel von UPM sei es nun, zusammen mit den Arbeitnehmervertretern die bestmöglichen Lösungen für die Mitarbeiter zu finden. Wie diese aussehen werden, darüber könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts gesagt werden.

    Doch Gewerkschafter Falke ist überzeugt davon: bis Jahresende ist der Jobabbau nicht abgeschlossen. Auch wenn die Konzernleitung sich das so vorstelle: „Wir Arbeitnehmervertreter müssen uns jetzt erst einmal informieren, ob es Alternativen zum Stellenabbau gibt, dann können die Verhandlungen beginnen. Übers Knie darf hier nichts gebrochen werden.“ Falke kritisiert den Wandel an der Spitze des UPM-Konzerns. Dort ist seit einigen Jahren zu beobachten, dass man im Interesse der Aktionäre „auf gnadenlose Restrukturierungsmaßnahmen“ setze. Natürlich gebe es eine Überkapazität auf dem Papiermarkt, die nicht zuletzt auch dem veränderten Verbraucherverhalten hin zur Nutzung digitaler Medien geschuldet ist. „Doch UPM ist profitabel. Hier geht es nur darum, noch profitabler zu werden.“

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