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Paketlieferung: Deutsche Post verbucht wegen Corona historische Paket-Rekorde

Paketlieferung

Deutsche Post verbucht wegen Corona historische Paket-Rekorde

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    Die Deutsche Post verzeichnete Anfang Dezember eine Rekordwoche.
    Die Deutsche Post verzeichnete Anfang Dezember eine Rekordwoche. Foto: Oliver Berg, dpa

    Die Deutsche Post und ihre Tochter DHL verzeichnen angesichts der Corona-Pandemie einen historischen Rekord in der Paketauslieferung. „In der letzten Woche hatten wir die mengenmäßig stärkste Woche aller Zeiten“, sagte der Chef der Brief- und Paketsparte des Konzerns, Thomas Schneider, unserer Redaktion.

    „Kunden bestellen im Internet, da sie derzeit nicht in die Innenstädte gehen wollen, um einen Bogen um das Virus zu machen“, betonte der Betriebschef. „Wir liegen bei der Paketmenge rund 15 Prozent über dem Vorjahr – aktuell sogar bei circa 20 Prozent.“ Die Zahl der im gesamten Jahr 2016 ausgelieferten 1,6 Milliarden Pakete habe der Konzern bereits Ende November erreicht.

    Trotz Pandemie verzeichnet der Konzern im Post- und Paketbereich einen geringeren Krankenstand als im Vorjahr

    „Die Zahl der Pakete wird nochmals deutlich steigen“, sagte Schneider mit Blick auf die Tage vor Weihnachten. „Ich denke, dass wir am stärksten Tag vor Weihnachten auf 11 Millionen Pakete kommen werden.“ Das sei mehr als doppelt so viel wie der Jahresschnitt von 5,4 Millionen Paketen pro Tag. „Obwohl Amazon selbst zustellt, wachsen wir dieses Jahr um 15 Prozent und damit dreimal so stark wie gedacht“, kündigte der Postmanager an.

    Laut Schneider arbeiten die Paketzentren an sechs Tagen in der Woche, 24 Stunden am Tag. „In der Paketauslieferung haben wir eine zusätzliche Schicht eingeführt, sodass Pakete nun von sechs Uhr morgens bis in den späten Abend hinein zugestellt werden“, erklärte er. Zudem habe das Unternehmen die Zahl seiner Packstationen binnen eines Jahres von 4000 auf über 6000 aufgerüstet, „am Jahresende werden es 6500 sein“, sagte Schneider.

    Trotz Pandemie verzeichne der Konzern im Post- und Paketbereich einen geringeren Krankenstand als im Vorjahr. Corona-Schutz und Hygiene zahle sich aus. „ Wir haben bisher in keiner Betriebsstätte die Arbeit einstellen müssen“, sagte Schneider. „Um Ansteckungen zu vermeiden, reduzieren wir die Kontakte zum Beispiel bei der täglichen Vorbereitung der Zustellung. Hier haben wir die Schichten geteilt: Die eine Hälfte fängt dann zum Beispiel um 7 Uhr an, die andere Hälfte um 9 Uhr. Dann hat die erste Hälfte bereits das Gebäude verlassen.“

    Schneider wies Kritik zurück, das die Verlagerung zum Internetversandhandel das Klima belastet

    Zudem gebe es Reihentests in allen Paketzentren für die die komplette Mannschaft, um Corona-Ansteckungen zu vermeiden. „Im gesamten Post- und Paketbetrieb sind das mittlerweile mehr als 30.000 Tests, für deren Kosten wir als Unternehmen im Übrigen selbst aufkommen.“

    Schneider wies zudem Kritik zurück, das die Verlagerung zum Internetversandhandel das Klima belaste. „Unseren Berechnungen nach entspricht die Lieferung eines Päckchens dem CO2-Ausstoß von drei Kilometern Autofahrt“, sagte er. „Ein Zustellerfahrzeug fasst rund 200 Pakete. Wenn stattdessen alle mit dem Auto in die Stadt fahren, wäre die Umweltbelastung vermutlich größer.“ 

    Der Anteil des Lieferverkehrs am Gesamtverkehr in den Städten liege je nach Studie zwischen nur einem und drei Prozent, sagte Schneider. „Wir setzen auch in Zukunft weiter auf E-Mobilität“, fügte er hinzu. „Mit 13.000 Streetscootern hat die Deutsche Post DHL derzeit die größte E-Auto-Flotte Deutschlands auf der Straße.“

    Lesen Sie das ganze Interview hier: Deutschland-Chef der Post-Zustellung: "Stärkste Woche aller Zeiten"

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