Nachdem das frühere Osram-Werk in Augsburg endgültig vor dem Aus steht, setzt der Münchner Licht-Konzern weiter voll auf seinen kleinen Standort in Schwabmünchen. Unternehmens-Chef Olaf Berlien sagte am Mittwoch bei der Bilanzvorlage in München unserer Redaktion: „Wir bauen den Betrieb in rund zwei Jahren in ein Hightech-Werk um.“ In Schwabmünchen wird zwar noch Draht hergestellt. Doch parallel baut Osram dort einen Reinraum auf. Hier werden Beschichtungen für LED-Chips gefertigt.
In Schwabmünchen sollen vor allem LED-Leuchten hergestellt werden
Solch langlebige und Energie einsparende Leuchtdioden dominieren den Lichtmarkt immer stärker. In dem Schwabmünchner Betrieb arbeiten gut 300 Beschäftigte für Osram. Die Transformation des Standortes beschreibt Berlien ganz plastisch: „Schwabmünchen vollzieht den Wandel von einem Blaumann- zu einem Weißkittelbetrieb.“ In der Vergangenheit hatte der Osram-Chef sogar anklingen lassen, dass sich die Zahl der dortigen Beschäftigten langfristig erhöhen lasse.
Osram will sich von der Autoindustrie lösen
Derzeit spürt das Unternehmen allerdings, dass die Autohersteller als wichtige Osram-Kunden ein ums andere Mal ihre Prognosen zurücknehmen müssen. Der Licht-Konzern macht rund 50 Prozent seines Geschäfts mit der Branche und will künftig diesen Anteil reduzieren. Doch auch wenn sich die Stimmung unter den Fahrzeugherstellern und ihren Zulieferern eintrübt, bleibt Berlien optimistisch: „Osram ist grundsolide und gesund.“
Davon sollen auch die Aktionäre entsprechend profitieren und eine Dividende von stabil 1,11 Euro je Papier erhalten. Die Zuversicht des Osram-Chefs speist sich vor allem aus der Tatsache, dass es immer mehr Anwendungs-Möglichkeiten für Hightech-Produkte des Konzerns gibt. So profitiere Osram enorm vom Trend hin zur Elektromobilität und zum Autonomen Fahren. Hintergrund: In solchen Wagen stecken reichlich Sensoren, für welche die Münchner Teile zuliefern.