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Optimistische Prognosen: EADS plant mit über 4.000 Neueinstellungen bei Airbus

Optimistische Prognosen

EADS plant mit über 4.000 Neueinstellungen bei Airbus

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    Das Geschäft läuft glänzend beim Luftfahrtriesen EADS und seinem Tochterkonzern Airbus. Mit 534 Maschinen lieferte Airbus so viele neue Flugzeuge aus wie nie zuvor.
    Das Geschäft läuft glänzend beim Luftfahrtriesen EADS und seinem Tochterkonzern Airbus. Mit 534 Maschinen lieferte Airbus so viele neue Flugzeuge aus wie nie zuvor.

    Europas Flugzeugbauer Airbus strahlt trotz Krise Optimismus aus und plant sogar Neueinstellungen. Auch die Muttergesellschaft EADS sieht sich im Aufwind - sie will profitabler werden und noch an mancher Preisschraube drehen. Das Stühlerücken im Top-Management steht bevor.

    Airbus will mindestens 4.000 neue Mitarbeiter einstellen

    Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus will 2012 mindestens 4000 neue Mitarbeiter einstellen. Die Muttergesellschaft EADS will dabei mehr Geld verdienen. "Wir müssen profitabler werden", sagte der scheidende EADS-Chef, der Franzose Louis Gallois. Erreicht werden soll das unter anderem durch höhere Preise, schnellere Auslieferungen und auch eine erneute Überprüfung der Gewinnspannen bei den Zulieferern.

    Gallois kann mit ruhigem Gewissen vom EADS-Chefposten abtreten: alle wichtigen Programme seien auf Kurs, und der lange Zeit vom Gezanke der europäischen Partner geplagte Luft- und Raumfahrtkonzern EADS in ruhigerem Fahrwasser. Daran ändern auch Gerüchte über einen Machtpoker zwischen Berlin und Paris wegen der offiziell noch immer nicht verkündeten Gallois-Nachfolge nichts. Hinter den Kulissen wird noch geschachert, wer künftig den Kurs bestimmen soll.

    Deutscher aussichtsreichster Nachfolgekandidat für EADS-Chefposten

    Die Gallois-Nachfolge soll nach einer politischen Übereinkunft ein Deutscher übernehmen. Airbus-Chef Tom Enders steht als Kandidat seit langem fest. Am Dienstag auf der Neujahrspressekonferenz im Hamburger Airbuswerk wanden sich alle Beteiligten um eine Antwort auf die Frage, warum denn die Entscheidung noch nicht offiziell sei. Es gebe noch Diskussionsbedarf, hieß die offizielle Formel. Hinter vorgehaltener Hand wurde von den Verantwortlichen erklärt, dass es vor allem innerfranzösische Probleme seien, die ausdiskutiert werden müssten. Bis Mitte April soll die Entscheidung verkündet werden.

    Glänzen konnte einmal mehr Airbus, nicht nur mit dem Rekordjahr bei Bestellungen und Auslieferungen. Auch die Marktprognosen von Verkaufschef John Leahy hoben sich gegenüber der allgemein skeptischen Stimmung in der Wirtschaft ab. Der Luftverkehr sei ein enormer Wachstumsmarkt, der sich trotz weltweiter Krisen alle 15 Jahre verdopple, sagte Leahy. Vor allem der asiatisch-pazifische Raum sei ein absoluter Boommarkt, den Airbus zudem beherrsche. Das kann Enders nur bestätigen: Die Nachfrage kommt heute überwiegend aus den Schwellenländern in Asien und im Pazifik.

    Airbus in neun von zehn Jahren größter Flugzeughersteller

    Er kündigte zudem an, sich aktiv um Exportkunden für das einstige Problem-Programm, den Militärtransporter A400M, zu bemühen. "Der Flieger ist jetzt im Zertifizierungsprozess, jetzt kann das Marketing losgehen." Auf etwa 400 Maschinen schätzt er den Bedarf. Vom Mega-Flieger A380 sollen in diesem Jahr etwa 30 Jets verkauft und auch ausgeliefert werden. Die Produktion des 2007 erstmals produzierten Super-Airbus dürfte nach jüngsten Angaben voraussichtlich 2015 profitabel sein.

    Von den Airlines besonders nachgefragt, würden vor allem der A320neo ("Sparflieger"), der Hightech-Flieger A350 und der A380, so Verkaufschef John Leahy. Das ehrgeizige A350-Programm liege weitgehend im Zeitplan, in diesem Jahr soll die Endmontage beginnen. Die A330 dürfte als Programm noch eine Weile fliegen: "Mit der A330 schauen wir verdammt gut aus", sagte der Airbus-Verkaufschef, der sich vor der Presse stolz in die Brust warf: "Wir waren in neun der vergangenen zehn Jahre der größte Flugzeughersteller!"

    Newcomer aus Brasilien, Kanada oder China noch keine Konkurrenz

    Die Newcomer aus Brasilien, Kanada oder China seien noch keine ernstzunehmenden Konkurrenten für die globalen Marktführer Airbus und US-Konkurrent Boeing - dazu fehle ihnen die volle Produktionslinie für alle Größen und Leistungsklassen. Die Chinesen könnten sich jedoch in 25 Jahren durchaus zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz entwickeln, meinte Leahy.

    Insgesamt lieferte Airbus mit 534 Maschinen so viele neue Flugzeuge ausgeliefert wie nie zuvor. In den Airbus-Auftragsbüchern steht ein Auftragsberg von 4437 Flugzeugen im Gesamtwert von 588 Milliarden Dollar nach Listenpreis - eine Produktion für die nächsten acht Jahre. (dpa/AZ)

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