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Online-Versandhandel: Rekordstreik bei Amazon: Beschäftigte setzen Ausstand fort

Online-Versandhandel

Rekordstreik bei Amazon: Beschäftigte setzen Ausstand fort

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    Ein Mitarbeiter vor dem Tor bei Amazon in Graben: Er und hunderte weitere sind einem Aufruf der Gewerkschaft Verdi gefolgt und haben im Weihnachtsgeschäft die Arbeit niedergelegt.
    Ein Mitarbeiter vor dem Tor bei Amazon in Graben: Er und hunderte weitere sind einem Aufruf der Gewerkschaft Verdi gefolgt und haben im Weihnachtsgeschäft die Arbeit niedergelegt. Foto: Axel Hechelmann

    Die Streiks bei Amazon gehen am letzten Adventswochenende weiter. An vier von acht Standorten in Deutschland solle bis zum 24. Dezember (15.00 Uhr) die Arbeit niedergelegt werden, teilte die Gewerkschaft Verdi mit. Einen derart langen Streik an vier Standorten gab es bei dem Online-Versandhändler bisher noch nicht.

    Kunden merken vom Streik nichts

    Das ist Amazon

    Gegründet wurde Amazon 1994 von Jeff Bezos.

    Sitz der Konzern-Zentrale ist Seattle, die europäische Firmenzentrale ist in Luxemburg.

    Deutsche Zentrale von Amazon ist in München. Logistikzentren gibt es in Graben, Bad Hersfeld, Leipzig, Rheinberg, Werne, Pforzheim, Koblenz und Brieselang. Kundenserviezentren betreibt Amazon in Berlin und Regensburg.

    Der weltweite Netto-Umsatz von Amazon betrug 2015 rund 107 Milliarden US-Dollar.

    Bei Amazon sollen weltweit über 300.000 Menschen beschäftigt sein. Die Zahlen schwanken aber stark. Gerade im Vorweihnachtsgeschäft beschäftigt der Konzern Massen von Leih- und Saisonarbeitern.

    Wegen seiner Arbeitsbedingungen steht Amazon regelmäßig in der Kritik.

    Gewerkschaften kritisieren, dass Amazon Leiharbeiter schlecht behandle. Zudem ist von Lohndrückerei und hohem Kontrolldruck die Rede.

    Amazon hat nach eigenen Angaben die weltweit größte Auswahl für Bücher, CDs und Videos im Internet.

    Amazon zählt neben Apple, Google, Facebook und Ebay zu den wichtigsten und einflussreichsten Online-Unternehmen der Welt.

    2014 brachte Amazon sein eigenes Smartphone mit dem Namen "Firephone" auf den Markt - was allerdings kein rechter Erfolg wurde.

    Die Kunden würden von dem Rekordstreik an den Standorten in Graben (Bayern), Bad Hersfeld, Leipzig und Rheinberg (NRW) jedoch nichts merken, versicherte das Unternehmen. "Wir liefern pünktlich - garantiert. So wie wir es die ganzen vergangenen Wochen getan haben."

    Verdi geht auch juristisch in die Offensive. Eine am Freitag bei den Verwaltungsgerichten Kassel und Leipzig eingereichte Klage sorge dafür, dass der Branchenriese aus den USA in Bad Hersfeld und Leipzig bis auf weiteres keine Sonntagsarbeit leisten dürfe, teilte die Gewerkschaft mit.

    Tarifstreit bei Amazon: Einzelhandel oder Logistik-Unternehmen?

    Verdi will bei Amazon einen Tarifvertrag zu den Konditionen des Einzelhandels erzwingen. Amazon lehnt das ab. Der Konzern sieht sich selbst als Logistiker. Die Bezahlung in den deutschen Versandlagern liege am oberen Ende dessen, was in der Logistik-Branche üblich sei. Verdi ruft seit 2013 immer wieder zu Ausständen auf. dpa/AZ

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