Sie macht den Alltag ein wenig bunter, völlig harmlos ist Straßenmalkreide aber offenbar nicht: Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat für seine aktuelle Ausgabe 16 Kreidesets aus Drogerien, Ein-Euro-Läden oder auch von namhaften Schreib- und Spielzeugwarenherstellern geprüft. Die Ergebnisse klaffen weit auseinander: Während zehn Produkte im Test komplett durchfielen, sind die übrigen sechs nach Angaben der Experten ohne Einschränkungen zu empfehlen. Dazu gehören unter anderem die Malkreide von Ökonorm, die Giotto Be-Bè 6 Super Kreide von Lyra oder die Straßenmalkreide von Stylex. Sie erhielten von den Testern die Note „sehr gut“. Auch das günstigste Produkt des Tests, die Kreide des Herstellers Allround General Merchandise Europa für einen Euro, bekam in der Untersuchung die Bestnote.
Straßenmalkreide bei Öko-Test: Mehrere Stifte mangelhaft oder ungenügend
Zwei Drittel der untersuchten Stifte enthalten nach Angaben der Tester allerdings einen Farbbestandteil, der von der EU-Behörde Europäische Chemikalienagentur seit 2012 als krebserregend eingestuft wird. Die Rechtslage für 2,4-Toluylendiamin sei aktuell allerdings noch unklar, schreibt Öko-Test. Zwar solle er nach Willen der EU künftig verboten werden, aktuell sei der Stoff in der EU-Spielzeugrichtlinie, die für Kinderkreide gilt, aber noch nicht erwähnt.
Erhöhte Mengen des Stoffs habe das von Öko-Test beauftragte Labor jeweils in roten Gipsklötzen gefunden. Belastet seien unter anderem Stifte der Marken Die Spiegelburg, Eberhard Faber, Herlitz und Müller Drogeriemarkt. Sie erhielten allesamt die Note „mangelhaft“. Die ebenfalls belastete Straßenmalkreide von Jako-O und The Toy Company war mit 4,95 beziehungsweise 4,99 Euro die teuerste im Test, beide Produkte schnitten mit der schlechtesten Note ab.
Öko-Test berichtet, dass Jako-O nach eigenen Angaben den Verkauf der Kreide sofort gestoppt habe. Andere Unternehmen wie Eberhard Faber oder Pelikan hätten das Ergebnis mit Verweis auf die gesetzlichen Bestimmungen als unkritisch bewertet.
Öko-Test: Kleinkinder sollen Kreide nicht in den Mund nehmen
Das Verbrauchermagazin rät unabhängig von den Test-Ergebnissen, dass Kleinkinder auch unbedenkliche Kreide nicht in den Mund nehmen sollten. Ein geringes Erstickungsrisiko lasse sich demnach nicht völlig ausschließen. (schsa)