Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten

Nutzfahrzeughersteller: Weiterer MAN-Vorstand legt Amt nieder

Nutzfahrzeughersteller

Weiterer MAN-Vorstand legt Amt nieder

    • |
    Anton Weinmann.
    Anton Weinmann. Foto: dpa

    Erst zu Beginn der vergangenen Woche war Vorstandschefs Hakan Samuelsson überraschend zurückgetreten. In einer Erklärung des Schweden hatte es geheißen, er sei überzeugt, dass es "zum Wohle des Unternehmens einen personellen Neuanfang auf höchster Ebene geben sollte". Wenige Tage später folgte ihm Finanzvorstand Karlheinz Hornung. Der Schritt sei "nicht in Zusammenhang mit dem derzeit laufenden Compliance-Verfahren zu sehen", hatte er gesagt.

    MAN kämpft seit einiger Zeit mit einer Bestechungsaffäre. Das Unternehmen soll mit Hilfe von Schmiergeldern in Millionenhöhe die Verkäufe seiner Lastwagen und Busse angekurbelt haben. Ein Sprecher der Münchener Staatsanwaltschaft hatte jedoch erklärt, dass es keinen strafrechtlichen Vorwurf gegen Samuelsson gebe.

    Unterdessen berichtete die "Süddeutsche Zeitung" (Montagausgabe), dass die Affäre MAN im Extremfall bis zu 300 Millionen Euro kosten könne. Das Unternehmen soll einen Bußgeldbescheid erhalten und Steuern nachzahlen. Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch soll mehrere Vorstandsmitglieder zum Rücktritt gedrängt haben.

    Derzeit verhandele MAN mit der Münchner Staatsanwaltschaft über das Bußgeld. Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler hat das in München ansässige Unternehmen von 2001 bis 2007 in mehr als 20 Ländern Regierungen und Geschäftspartner bestochen, um Großaufträge vor allem für Busse, aber auch für Lkw zu erhalten. MAN will dem Aufsichtsrat auf der nächsten Sitzung am 11. Dezember die Ergebnisse eigener Ermittlungen vorlegen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden