Berlin/Hamburg (dpa) - Nordmilch ist spitze bei den EU- Agrarsubventionen: Subventionen in Millionenhöhe sind im vergangenen Jahr in Deutschland an zahlreiche Großunternehmen geflossen. Die Molkerei
Hinter Deutschlands größter Molkerei, der Nordmilch AG aus Bremen, folgt mit insgesamt knapp 43 Millionen Euro Subventionen die Südzucker AG Mannheim. Auf den dritten Rang kommt das Zuckerunternehmen Pfeifer und Langen aus Köln. Unter den ersten zehn Empfängern finden sich auch Landesbetriebe wie der für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz aus Schleswig-Holstein und das Landesumweltamt Brandenburg. Im vergangenen Jahr lag Südzucker an der Spitze, dahinter das Land
Nicht nur Agrarbetriebe bekamen Millionenhilfen. Auch der Rüstungskonzern Rheinmetall erhielt 2009 Landwirtschaftssubventionen der EU. Das Unternehmen kassierte 83 795 Euro aus dem ELER-Programm, das die Entwicklung abgelegener ländlicher Gebiete fördern soll. Schon 2007 hatte
Nordmilch und Südzucker verteidigten die Hilfen. "Das Eingreifen der Europäischen Union in den Milchmarkt und der Kauf von Milchpulver und Butter im Wert von 47 Millionen Euro bei der Nordmilch hat im letzten Jahr das Überleben tausender Milchbauern in Deutschland mit gesichert", sagte Nordmilch-Sprecher Hermann Cordes. Südzucker erklärte, dass Abgaben an die EU aus den Vorjahren von rund 393 Millionen Euro nicht berücksichtigt worden seien. Unter dem Strich sei Südzucker damit Nettozahler.
Die EU zahlt direkte Beihilfen als Ausgleich für Umweltleistungen und für Preise auf Weltmarktniveau, sonstige Beihilfen wie Exporterstattungen oder Absatzbeihilfen sowie Mittel für die ländliche Entwicklung.
Die Umweltschützer von Greenpeace und die Entwicklungsorganisation Oxfam halten die Veröffentlichung für verfehlt. Sie baten Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU), auch zu veröffentlichen, für welche Maßnahmen die EU die Fördergelder zahlte.
Liste der Bundesanstalt für Landwirtschaft: http://dpaq.de/fpPjK