Memmingen/Augsburg Überraschende Töne aus
Dieser Satz ist Kopton nicht nur so rausgerutscht als Nettigkeit gegenüber der gastgebenden Allgäu-Initiative - dem Zusammenschluss von Politik und Wirtschaft im
Hintergrund von Koptons Idee: Sehr oft, wenn er nördlich des Mains unterwegs sei und sage, er komme von der IHK Schwaben, bekomme er zur Antwort: "Ach, aus Stuttgart sind Sie?" Das Wort "
Der 53-jährige Chef der IHK Schwaben kann relativ unvoreingenommen an das Reizthema Namensgebung herantreten. Er ist ein "Preuße", wie er sich selber tituliert, geboren in Cuxhaven an der Nordsee, Abitur in Mülheim (Nordrhein-Westfalen), Studium in Gießen (Hessen) und seit 1987 Geschäftsführer einer Ingenieur-Firma in Harburg (Nordschwaben).
Koptons Vorschlag kam gestern völlig unerwartet, sodass die Mitglieder der Allgäu-Initiative zunächst mal eine Schrecksekunde hatten. Vorsitzender Gebhard Kaiser versuchte dann, diesen Sprengsatz diplomatisch zu entschärfen, indem er salomonisch meinte, "für den internationalen Bereich wäre das Zusammenspiel Bayern-Alpen und Alpen-Bayern noch zu intensivieren".
Paul Wengert, früher Stadtoberhaupt von Füssen (Ostallgäu) und Augsburg, runzelte die Stirn und sagte, er habe "Zweifel, ob das ein realistischer Vorschlag ist". Und Kemptens Oberbürgermeister Ulrich Netzer trieb Koptons Idee auf die Spitze: "Konsequent weitergedacht würden wir dann im Regierungsbezirk Allgäu leben . . ."
Schwabens Regierungspräsident Karl Michael Scheufele, der neben Kopton saß, sagte zu dessen Vorstoß während der Konferenz kein Wort. Danach meinte er gegenüber unserer Zeitung nur, es sei ein "interessanter Beitrag" gewesen.