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Neuer DGB-Chef: Reiner Hoffmann, der Unbekannte

Neuer DGB-Chef

Reiner Hoffmann, der Unbekannte

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    Für den nach zwölfjähriger Amtszeit scheidenden Sommer ist der 58 Jahre Hoffmann als Nachfolger gewählt worden.
    Für den nach zwölfjähriger Amtszeit scheidenden Sommer ist der 58 Jahre Hoffmann als Nachfolger gewählt worden. Foto: Rainer Jensen (dpa)

    16 Jahre lang arbeitete der Diplom-Ökonom in Brüssel, erst als Direktor des Europäischen Gewerkschaftsinstituts, später als stellvertretender Generalsekretär des Europäischen Gewerkschaftsbundes. Erst 2009 kehrte er nach Deutschland zurück. Der heute 58-Jährige wurde Leiter des Bezirks Nordrhein der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie.

    Dort liegen die Wurzeln des gebürtigen Wuppertalers. Dass er einmal die Laufbahn eines klassischen Gewerkschaftsfunktionärs nehmen würde, deutete Hoffmann bereits mit 15 Jahren an: Einen Tag, bevor er seine Lehre zum Groß- und Einzelhandelskaufmann bei den Farbwerken Hoechst begann, trat er der IG Chemie, Papier, Keramik bei. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied der SPD.

    Hoffmann fordert "eine neue Ordnung der Arbeit"

    Nach dem Zivildienst und dem Abschluss seines Studiums an der Bergischen Universität-Gesamthochschule Wuppertal zog es Hoffmann bereits für ein halbes Jahr nach Brüssel als Assistent beim Wirtschafts- und Sozialausschuss der Europäischen Gemeinschaft. Nach einer kurzen Tätigkeit an seiner Universität arbeitete er zehn Jahre lang für die gewerkschaftseigene Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf, der er sein Stipendium fürs Studium zu verdanken hatte.

    Nach den 16 Jahren in Brüssel widmet sich der Vater von zwei erwachsenen Söhnen nun den Belangen deutscher Gewerkschaften. Er verteilt Lob und Tadel: Als „richtige und wichtige Maßnahmen“ bezeichnet er die Konzepte der Großen Koalition zu Mindestlohn und Rente. Allerdings gehen sie ihm nicht weit genug. 8,50 Euro

    Hoffmann: Ausnahmen vom Mindestlohn inakzeptabel

    Die von der schwarz-roten Regierung unter anderem für Jugendliche geplanten Ausnahmen beim Mindestlohn findet Hoffmann inakzeptabel. „Wir werden uns weiter gegen solche Ausnahmen einsetzen. Sie sind willkürlich, diskriminierend und widersprechen dem Gleichbehandlungsgrundsatz des Grundgesetzes“, schimpfte er kürzlich in der SPD-Mitgliederzeitung Vorwärts.

    Hoffmann will sich auch gegen den Missbrauch von Werkverträgen und Leiharbeit sowie für ein sozialeres Europa einsetzen. Ein straffes Programm, bei dessen Durchführung ihm seine Leidenschaft Joggen sicher helfen wird. Ein Ausdauersport, wie auch sein neues Amt als DGB-Chef.

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