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Naturkatastrophen 2011: 265 Milliarden Euro Schaden durch Erdbeben und Überschwemmung

Naturkatastrophen 2011

265 Milliarden Euro Schaden durch Erdbeben und Überschwemmung

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    Naturkatastrophen haben nach UN-Angaben im vergangenen Jahr wirtschaftliche Schäden in Höhe von mehr als 380 Milliarden Dollar (265 Milliarden Euro) angerichtet. 
    Naturkatastrophen haben nach UN-Angaben im vergangenen Jahr wirtschaftliche Schäden in Höhe von mehr als 380 Milliarden Dollar (265 Milliarden Euro) angerichtet.  Foto: Rolex Dela Pena

    Naturkatastrophen haben nach UN-Angaben im vergangenen Jahr wirtschaftliche Schäden in Höhe von mehr als 380 Milliarden Dollar (265 Milliarden Euro) angerichtet. 

    Während die Länder es zunehmend schafften, die Zahl der Todesopfer durch Katastrophen in Grenzen zu halten, seien die wirtschaftlichen Schäden auf Rekordhöhe gestiegen, sagte die UN-Sondergesandte für  Katastrophenvorsorge, Margareta Wahlström, am Montag in New York. 

    Sie liegen um zwei Drittel über dem bisherigen Rekord des Jahres 2005, als die USA von dem Hurrikan "Katrina" heimgesucht wurden.

    Kurz erklärt: Taifune, Hurrikane, Tornados

    Wirbelstürme bedrohen jedes Jahr ganze Länder, töten Menschen und richten Milliardenschäden an. Was Sie über Taifune, Hurrikanes, Tornados und Zyklone wissen müssen:

    Grundsätzlich sind Taifune, Hurrikane und Zyklone das gleiche, nämlich Wirbelstürme. Der Name hängt von der Region ab, in der sich das Naturspektakel ereignet.

    Von einem Hurrikan spricht man, wenn der Wirbelsturm im Atlantik oder im Nordpazifik auftritt. Hurrikane drehen sich wie Taifune gegen den Uhrzeigersinn.

    Mit dem Begriff Zyklon liegt man richtig, wenn der tropische Wirbelsturm im Indischen Ozean oder in der Südsee auftritt. Zyklone drehen sich im Urzeigersinn.

    Taifun ist die korrekte Bezeichnung für einen Wirbelsturm im nordwestlichen Bereich des Pazifiks - etwa bei Japan.

    Ein Tornado, in den USA auch Twister genannt, ist ein eher kleinräumiger Luftwirbel. Man spricht dabei auch von Windhose oder Wasserhose. Auch Tornados können eine verheerende Wucht gewinnen.

    Typisch für Wirbelstürme ist das sogenannte Auge in der Mitte. Dabei handelt es sich um eine windfreie Zone im Zentrum des Sturms.

    Wer mehr wissen will: Auf den Internetseiten des National Hurrikane Centers (http://www.nhc.noaa.gov/) lassen sich Wirbelstürme auf der ganzen Welt verfolgen. Sie werden dort auf animierten Karten angezeigt.

    Im vergangenen Jahr wurde der wirtschaftlichen Schaden durch  Naturkatastrophen durch die Erdbeben in Japan und Neuseeland sowie  durch Überschwemmungen in Thailand und anderen Teilen der Welt in  die Höhe getrieben.

    Erdbeben: "die Kostspieligsten und tödlichsten Katastrophen"

    2011: Das Jahr der schweren Naturkatastrophen

    Naturkatastrophen haben im Jahr 2011 eine verheerende Zerstörungskraft entwickelt und zehntausende Menschen das Leben gekostet. Eine Übersicht:

    Nach Schätzungen der Vereinten Nationen richteten sie weltweit mindestens 380 Milliarden Dollar (heute 285 Milliarden Euro) Schaden an. Die Summe war demnach nie höher.

    JANUAR: - Australien erlebt nach heftigen Regenfällen die schlimmsten Überschwemmungen im Bundesstaat Queensland seit 50 Jahren. Mehr als 20 Menschen kommen in den Fluten ums Leben, 200 000 sind betroffen. - Nach heftigen Regenfällen im Umland von Rio de Janeiro sterben in Brasilien Mitte Januar rund 900 Menschen in Wassermassen und Erdrutschen. Eine der größten Hilfs- und Bergungsaktionen in der Geschichte des Landes läuft an.

    FEBRUAR: - Bei einem Beben der Stärke 6,3 gibt es am 22. Februar in Neuseeland (Christchurch) mehr als 100 Tote. Rund 10 000 Häuser werden zerstört.

    MÄRZ: - Die Ostküste Japans wird nach einem Erdbeben der Stärke 9 von einem Tsunami verwüstet. Mehr als 15 000 Menschen sterben. Die Atomanlage in Fukushima wird schwer beschädigt, es kommt nach Kernschmelze und radioaktiven Verseuchungen zum schwersten GAU seit Tschernobyl 1986. Die Gesamtschäden betragen mehr als 150 Milliarden Euro.

    JULI: - Eine schwere Dürre führt am Horn von Afrika zur Hungersnot. Mehr als elf Millionen Menschen sind betroffen, Tausende sterben. - In Guatemala, Honduras und El Salvador fordern Tropenstürme und heftige Überschwemmungen Dutzende Menschenleben und zerstören die Lebensgrundlage vieler weiterer.

    AUGUST: - Der Hurrikan «Irene» trifft nach den Kleinen Antillen, Puerto Rico, der Dominikanische Republik und den Bahamas auch die Ostküste der USA. Mindestens 45 Menschen kommen ums Leben. Die Sachschäden werden auf über 10 Milliarden US-Dollar (6,9 Milliarden Euro) geschätzt. - Ein Vulkanausbruch auf der indonesischen Insel Sumatra zwingt Ende des Monats tausende Menschen zur Flucht. Der 2451 Meter hohe Mount Sinabung bricht erstmals seit dem Jahr 1600 aus.

    SEPTEMBER: - Monatelange Regenfälle lassen Flüsse in Kambodscha, Vietnam und Laos über die Ufer treten. Hunderte Menschen kommen ums Leben. - Nach der Jahrhundertflut im August 2010 wird Pakistan erneut von sintflutartige Regenfällen, Erdrutschen und massive Überflutungen heimgesucht. Betroffen sind vor allem die nordwestlichen Provinzen, Helfer sprechen von Hunderten Toten und schwersten Zerstörungen.

    OKTOBER: - Nach wochenlangem Monsunregen in Thailand steht im Oktober auch die Hauptstadt Bangkok teilweise unter Wasser. Landesweit gibt es rund 570 Tote. - Ein Erdbeben der Stärke 7,2 erschüttert die osttürkische Provinz Van. Mindestens 600 Menschen sterben, rund 6000 Häuser werden zerstört.

    DEZEMBER: - Vermutlich mehr als 1000 Menschen verlieren auf den Philippinen nach dem Tropensturm Washi ihr Leben.

    " Erdbeben sind die kostspieligsten und  tödlichsten Katastrophen", sagte Wahlström aus Anlass des ersten  Jahrestags des schweren Erdbebens in Japan vom 11. März 2011.  Allein dieses Beben, der Tsunami und die dadurch ausgelöste  Reaktorkatastrophe verursachten laut der UN-Behörde zur  Katastrophenvorsorge 210 Milliarden Dollar Schaden.

    3,5 Milliarden Menschen leben in katastrophengefährdeten Gebieten

    Die zehn stärksten Erdbeben der Geschichte

    Das Erdbeben von Valdivia in Chile vom 22. Mai 1960 forderte 1655 Tote und erreichte eine Stärke von 9,5. Damit gilt es als das heftigste Beben aller Zeiten.

    Am 27. März 1964 kam es in Alaska zum sogenannten Karfreitagsbeben. Die ausgelöste Tsunamiwelle soll eine Höhe von 67 Metern erreicht haben.

    Noch im Gedächtnis aller: Der Tsunami im Indischen Ozean, ausgelöst durch einen Erdstoß der Stärke 9,1 am 26. Dezember 2004. 230.00 Menschen kamen ums Leben, 1,7 Millionen Küstenbewohner wurden obdachlos.

    Die Katastrophe von Japan vom 11. März 2011 hat Auswirkungen bis heute. Mehr als 12.000 Menschen werden noch immer vermisst, um die 13.000 Tote sind zu beklagen und das leckgeschlagene Atomkraftwerk von Fukushima dürfte die Menschheit noch Jahrhunderte beschäftigen. Seismologen haben die Stärke mit 9,0 bestimmt.

    Mit ebenfalls 9,0 auf der Momenten Magnitude rangiert das Erdbeben von Kamtschatka in Russland aus dem Jahr 1952 am 4. November auf Platz 5.

    In Maule in Chile wackelte die Erde am 27. Februar 2010 mit 8,8 auf der Momenten-Magnitude. 342 Menschen starben.

    Das siebtstärkste gemessene Erdbeben der Geschichte fand am 31. Januar 1906 in Ecuador statt. Die Stärke lag bei 8,8.

    Die Naturkatastrophe auf den Rat Islands von Alaska am 4. Februar 1965 hatte eine Stärke von 8,7. Platz 8.

    Am 28. März 2005 haben Seismologen beim Beben von Sumatra 8,6 gemessen. Es gab mehr als 1000 Tote.

    Platz 10 belegt der Erdstoß im Grenzgebiet zwischen China und Indien aus dem Jahr 1950. Am 15. August wurde eine Stärke auf der Momenten Magnitude von 8,6 gemessen.

    Laut der UN-Expertin leben die Hälfte der sieben Milliarden Menschen auf der Welt in katastrophengefährdeten Gebieten. Während  die Zahl der Katastrophenopfer durch bessere Frühwarnsysteme sinke,  stellten die wirtschaftlichen Folgen für viele Länder ein hohes  Risiko dar. AZ, afp

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