Ein Unternehmenssprecher in Taipeh berichtete, die Lohnerhöhungen auf monatlich 2000 Yuan (heute 245 Euro) in dem südchinesischen Werk in Shenzhen seien Teil eines Sozialpakets. Es sehe die Reduzierung von Überstunden vor, tägliche Gespräche mit den Arbeitern und eine Telefon-Hotline für Beschäftigte, die Hilfe suchten.
Die Lohnerhöhung, die ab 1. Oktober geplant ist, geht weit über die 30 Prozent hinaus, die vergangene Woche mit sofortiger Wirkung verkündet worden waren. Der Handel mit den Aktien des taiwanesischen Unternehmens in Hongkong wurde am Montag ausgesetzt. Bis dahin hatte die Aktie verglichen mit Freitag 5,5 Prozent an Wert verloren, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
Neue Beschäftigte in dem Werk in Shenzhen erhalten für eine dreimonatige Probezeit zunächst nur die Hälfte des jetzt angekündigten Lohnniveaus. Höhere Bezüge werden auch für andere Werke von Foxconn in China erwogen und sollen am 1. Juli verkündet werden. Weltkonzerne wie Apple, Hewlett-Packard, Dell, Motorola, Nokia und Nintendo, lassen bei dem Unternehmen fertigen.
"Wir erkennen unsere Verantwortung als weltweiter Führer in der Elektronikfertigung an und nehmen sie ernst", erklärte Foxconn-Chef Terry Kuo. Das Unternehmen werde daran arbeiten, dass die Arbeitsbedingungen und Löhne den Bedürfnissen der Beschäftigten entsprächen und Spitzenstandard erreichten.
Seit Anfang des Jahres haben sich in dem Foxconn-Werk in Shenzhen zehn Mitarbeiter umgebracht und drei weitere einen Selbstmord versucht. In dem Werk sind mehr als 300 000 Menschen beschäftigt. Die Selbstmorde haben eine heftige Diskussion über die Arbeitsbedingungen, niedrige Löhne und den als "militärisch" beschriebenen Managementstil bei Foxconn ausgelöst.
Chinesische Experten wiesen als mögliche Ursachen für die Selbstmorde auf den hohen Arbeitsdruck, ein mangelndes soziales Netz, die persönliche Isolation und Ausweglosigkeit vieler junger und schlecht bezahlter Wanderarbeiter hin.