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Münchner Modeunternehmen ist pleite: Escada stellt Insolvenzantrag

Münchner Modeunternehmen ist pleite

Escada stellt Insolvenzantrag

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    Escada stellt Insolvenzantrag
    Escada stellt Insolvenzantrag Foto: DPA

    Nach dem Scheitern des Rettungsplans für das krisengeschüttelte Unternehmen war der Schritt unausweichlich geworden. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Münchner Rechtsanwalt Christian Gerloff bestimmt. Er wird sich nun erst einmal einen Überblick über die Situation des Unternehmens verschaffen und prüfen, wie die Chancen für eine Fortführung des Unternehmens stehen. In Deutschland hat Escada noch rund 600 Beschäftigte, davon rund 500 am Stammsitz in Aschheim bei München.

    Der Damenmodekonzern war wegen hoher Verluste, Umsatzrückgängen und einer drückenden Schuldenlast in Schieflage geraten. Auch der frühere Hugo-Boss-Manager Bruno Sälzer, der im vergangenen Jahr nach mehreren Wechseln an der Führungsspitze den Chef-Posten bei Escada übernahm, hatte die Insolvenz nicht abwenden können. Er hofft nun darauf, dass der Konzern eine Zukunft hat. Am Vortag hatte er angekündigt, sein operatives Konzept zur Neuausrichtung des Unternehmens dem vorläufigen

    In einem wochenlangen Ringen hatte Escada mit einem finanziellen Notplan sein Überleben sichern wollen und dabei auch große Opfer von den Anlegern einer Anleihe verlangt. Weil sich aber weit weniger Anleger als nötig für ein Umtauschangebot für die Anleihe entschieden, scheiterte der Plan. Vorstand und Aufsichtsrat hatten deshalb in den vergangenen Tagen bereits die Vorbereitungen für die Insolvenz getroffen.

    Die IG Metall warf der früheren Escada-Führung nach dem Insolvenzantrag am Donnerstag Managementfehler vor. Die Pleite sei keine Folge der Wirtschaftskrise, sondern habe ihre Ursache in hausgemachten Problemen, erklärte der stellvertretende Escada- Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Wagner von der

    Auf den vorläufigen Insolvenzverwalter komme jetzt wegen der Komplexität des Unternehmens eine schwierige Aufgabe zu. Er dürfe nicht einfach nur die Markenrechte verkaufen, um die Gläubiger zu befriedigen, sondern müsse auch an die Arbeitsplätze denken, forderte die Gewerkschaft.

    Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2008/09 (31. Oktober) war der Umsatz bei Escada um 16 Prozent auf 248 Millionen Euro gesunken, der Verlust lag bei 91,7 Millionen Euro nach 8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

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