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München: MAN und Scania: Partner auf Augenhöhe?

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MAN und Scania: Partner auf Augenhöhe?

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    Scania prüft Zusammenschluss mit MAN.
    Scania prüft Zusammenschluss mit MAN. Foto: DPA

    Der Vorstandschef des Nutzfahrzeugkonzerns MAN, Georg Pachta-Reyhofen, hat sich für eine Kooperation auf Augenhöhe mit dem schwedischen Konkurrenten Scania ausgesprochen.

    "Wer heute die Herausforderungen der Globalisierung stemmen will, ist deutlich stärker, wenn er sowohl bei der Technologie als auch beim Einkauf zusammenarbeitet", sagte der Manager. Die Volkswagen-Tochter Scania hatte im November Pläne für einen Zusammenschluss der beiden Lastwagen-Hersteller unter einem gemeinsamen Dach verkündet.

    Das Vorpreschen der Schweden hatte in MAN-Kreisen Befürchtungen geweckt, man könnte seine Eigenständigkeit verlieren. "Wir suchen einen starken Partner. Für MAN ist Scania der beste Partner", sagte Pachta-Reyhofen nun und betonte, man müsse sehr behutsam vorgehen. "Es darf keinen Sieger oder Verlierer geben, das würde nicht funktionieren. Das hat 2006 gezeigt, als wir Scania übernehmen wollten, umgekehrt würde es auch nicht gut gehen und würde nur Werte vernichten. Wir müssen auf Augenhöhe kooperieren." Eine Zusammenarbeit mache schon jetzt auf vielen Gebieten wie beispielsweise bei Hybridantrieben Sinn.

    Das Synergiepotenzial hängt nach Worten von Pachta-Reyhofen auch davon ab, ob man nur kooperiere oder beide Unternehmen kombiniere. "Fest steht, dass es gesetzliche Beschränkungen für die Zusammenarbeit gibt. Zum einen kartellrechtliche, da sich schnell die Frage der Marktmacht stellt, wenn Scania und wir gemeinsam Teile einkaufen wollen. Zum anderen aktienrechtliche, da wir ja auch Scania-Aktionär sind."

    Für das Jahr 2010 erwartet der MAN-Chef ein kräftiges Ertragsplus. "In diesem Jahr werden wir einen operativen Gewinn von rund einer Milliarde Euro erzielen", sagte Pachta-Reyhofen. 2009 hatte MAN noch 504 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Aufwärtstrend werde auch 2011 anhalten.

    2009 hatte der MAN-Konzern kräftig unter der Krise gelitten. In den ersten neun Monaten 2010 wuchsen die Erlöse verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um gut 20 Prozent auf rund 10,5 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente MAN 380 Millionen Euro nach zuvor 214 Millionen Euro. (dpa)

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