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Modeunternehmen: Chefwechsel bei Strenesse

Modeunternehmen

Chefwechsel bei Strenesse

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    Mode für die Laufstege: Die Nördlinger Modefirma Strenesse plant einen Generationswechsel.
    Mode für die Laufstege: Die Nördlinger Modefirma Strenesse plant einen Generationswechsel. Foto: dpa

    40 Jahre sind für Gerd Strehle genug. Im nächsten halben Jahr will der 71-Jährige die Leitung der Nördlinger Modefirma Strenesse an seinen Sohn Luca (36) abgeben. Ganz wird sich der Seniorchef allerdings nicht zurückziehen. Er rückt als Vorsitzender in den Aufsichtsrat, seine Frau Gabriele bleibt Chefdesignerin.

    Luca Strehle: "Modegeschäft ist schneller und heißer  als andere Branchen"

    Dabei wollte Gerd Strehle, der das Unternehmen in zweiter Generation führt, schon vor Jahren kürzertreten. Damals legte er die Führung in die Hände externer Manager. Das Experiment scheiterte nach kurzer Zeit. Jetzt hat er einen Nachfolger in der Familie gefunden. Der künftige Chef weiß, was auf ihn zukommt: „Ich habe mitbekommen, was es erstens heißt, Unternehmer zu sein, und zweitens, dass das Modegeschäft schneller und heißer ist als andere Branchen.“

    Für jede Markenlinie – also das Edel-Label „Strenesse Gabriele Strehle“, die junge, sportliche Linie „Strenesse Blue“ und die Männermode „Strenesse Men“ – muss das Unternehmen monatlich eine komplette Kollektion liefern. So bekommen die Verkaufsflächen regelmäßig ein neues Gesicht. Und die Wünsche der Kunden können schneller umgesetzt werden, wie Strehle sagt.

    Strensse: Dieses Jahr drei neue Shops und größerer Internet-Shop

    Wachstumschancen sieht er nicht nur bei den 40 Depotflächen in deutschen Kaufhäusern und den zwölf eigenen Shops in Deutschland, über die Strenesse-Mode angeboten wird. Drei neue Shops kommen in diesem Jahr hinzu. Vor allem internationaler soll der Vertrieb werden. Den drei Partnerläden in Italien, Belgien und Kasachstan wird heuer ein weiterer in

    So wichtig Luca Strehle internationales Marketing auch einschätzt, so genau weiß er auch um die Risiken. Das Engagement in Russland genau zu Beginn des Jahrtausends war einer der Gründe für die Krise, in die das Unternehmen 2003 schlitterte – und die bis 2006 dauerte. In dieser Zeit schrumpfte das Unternehmen. Heute sind die Umsätze vergleichsweise gering. Zuletzt erwirtschaftete die Nördlinger Modefirma 69 Millionen Euro. Langfristig setzt Strehle auf Wachstum in allen Bereichen: „Wir müssen zu alter Größe zurück. Die Marke Strenesse hat ein Riesenpotenzial, vor allem im Ausland.“

    Künftig soll es die Designermode auch für Kinder geben

    Auch die Label-Palette soll wachsen, vor allem durch die neue Kollektion „Strenesse Kids“ mit Kindermoden. Dabei entwerfen Lizenzkunden in enger Absprache mit Strenesse die Modelle, fertigen und vertreiben sie selbst. Dabei geht es Strehle nicht allein um mehr Absatz. Künftig in Kinderabteilungen vertreten zu sein, ist Teil von Strehles Strategie, mehr Präsenz zu zeigen.

    Eltern, die bislang kaum Kontakt zu Strenesse hatten, sollen so erreicht werden. Dass die Kindermode unter dem gewohnten Preisniveau angeboten werden soll, ist für den neuen Firmenchef ebenso wie der Fabrikverkauf in Nördlingen durchaus mit der Edelmarke vereinbar: „Exklusivität bedeutet für uns Premium-Qualität, Herstellung in Europa und selektive Distribution.“

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