Der Technikchef von Huawei Deutschland, Walter Haas, wehrt sich gegen Spionage-Vorwürfe und bekräftigt das Angebot eines Anti-Spionage-Abkommens. „Wir sind bereit, eine No-Spy-Erklärung zu unterschreiben“, sagte er unserer Redaktion.
Deutscher Huawei-Technikchef: "Debatte ist ein wirtschaftspolitisches Thema"
Haas wirft den Vereinigten Staaten vor, die Diskussion um mögliche Spionage-Absichten zu instrumentalisieren. „Die Debatte speziell um Huawei ist aus einer politischen Richtung gesteuert.“ Es gebe „keinen einzigen Fall weltweit, der die uns von den USA unterstellten Sicherheitslücken in Huawei-Technik belegen würde“, sagt der Top-Manager und betont: „Die Debatte um Huawei ist kein Sicherheitsthema, sondern ein wirtschaftspolitisches Thema.“
Haas hält die Spionage-Vorwürfe, die die USA gegen Huawei erheben, darüber hinaus für naiv. „Stellen Sie sich vor, die Daten wären ein Fluss wie die Donau und Sie würden gerne die Hälfte des Donauwassers ableiten wollen. Dann müssten Sie die Hälfte des Donauflussbettes graben - und dies, ohne dass es jemand merkt!“
Mit einem kleinen „Chip und WLAN“ sei es da nicht getan, „so etwas entspringt eben der naiven Phantasie von Unwissenden“, betont der Manager und ergänzt: „Um solche Daten verarbeiten zu können, bräuchte man auch riesige Rechenanlagen, die Hallen füllen.“ Die Netze seien außerdem aus Komponenten von ein bis zwei Dutzend Herstellern gebaut. „Huawei ist nur ein Zulieferer.“
Der deutsche Huawei-Manager sieht seinen Konzern als Spielball in einer großen Auseinandersetzung. „Es ist ein Fakt, dass wir in den Handelskonflikt mit den USA hineingezogen wurden“, betont Haas. „Das hat mit unserer Relevanz zu tun.“
Das gesamte Interview im Wortlaut finden Sie hier: Huawei-Manager: „Wir wollen in Deutschland zum Zuge kommen“