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Mindestlohn: Mindestlohn in Europa: Nur 95 Cent in Bulgarien

Mindestlohn

Mindestlohn in Europa: Nur 95 Cent in Bulgarien

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    Die große Mehrheit der EU-Staaten hat einen gesetzlichen Mindestlohn. Die Höhe des Mindestlohns variiert jedoch zwischen den Staaten erheblich.
    Die große Mehrheit der EU-Staaten hat einen gesetzlichen Mindestlohn. Die Höhe des Mindestlohns variiert jedoch zwischen den Staaten erheblich. Foto: Dominik Mai

    Während in Deutschland um einen gesetzlichen Mindestlohn gerungen wird, existiert eine solche Regelung in den meisten anderen EU-Staaten schon. Derzeit gibt es in 21

    Höchste Mindestlöhne in Westeuropa

    Innerhalb der EU gibt es nach dem WSI-Mindestlohnbericht drei Gruppen: Sechs Staaten aus Westeuropa garantieren die höchsten Löhne. Hier würde auch Deutschland mit den anvisierten 8,50 Euro liegen. Unter diesen Staaten ist der Mindestlohn in Großbritannien mit umgerechnet 7,78 Euro am niedrigsten. Rechnet man die Abwertung des britischen Pfunds gegenüber dem Euro in den vergangenen Jahren heraus, so das WSI, liegt der Mindestlohn allerdings bei 9,05 Euro.

    Spitzenreiter Luxemburg spiegelt mit 11,10 Euro seine Besonderheit als kleiner Staat mit vielen Berufspendlern aus Nachbarländern und hohen Lebenshaltungskosten wider. Die Verantwortlichen des Staates wollen mit einem hohen Mindestlohn sicherstellen, dass die Einheimischen sich das Leben in dem Land leisten können.

    Griechenland hat Mindestlohn gesenkt

    In der mittleren Gruppe der Mindestlohnstaaten finden sich sechs Länder aus Süd- und Osteuropa. Am niedrigsten fallen hier diese Löhne in Polen mit 2,21 Euro aus, am höchsten in Slowenien mit 4,53 Euro. In diese Gruppe gehört auch Griechenland. Der Mindestlohn wurde dort aufgrund der Schuldenkrise stark gesenkt. Die dritte Gruppe umfasst Länder mit Mindestlöhnen unter zwei Euro. Darunter befinden sich ausschließlich Staaten in Mittel- und Osteuropa. Lediglich Bulgarien liegt mit 0,95 Euro unter der Ein-Euro-Grenze.

    Mindestlohn lässt nicht unmittelbar auf die finanzielle Situation schließen

    Vom Mindestlohn in einem Land lässt sich nicht unmittelbar auf die finanzielle Situation der Arbeitnehmer schließen. Die Lebenshaltungskosten in den Ländern unterscheiden sich stark. Berücksichtigt man, wie viel sich Menschen von dem Mindestlohn in ihrem Land leisten können, sind die Unterschiede zwischen den europäischen Ländern nicht mehr so groß. Schlusslichter bleiben Rumänien und Bulgarien.

    Die Bedeutung des Mindestlohns in einem Land hängt auch davon ab, wie hoch er im Vergleich zum mittleren Einkommen liegt. In den meisten Staaten befindet er sich nach Einschätzung der gewerkschaftsnahen WSI-Experten im Niedriglohnbereich. Das ist nach Definition der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung der Fall, wenn der Mindestlohn unter zwei Dritteln des mittleren Einkommens liegt.

    WSI fordert Anhebung der Mindestlöhne in Europa

    Die WSI-Wissenschaftler kritisieren, dass der Mindestlohn von Institutionen wie der EU, der Europäischen Zentralbank und dem Internationalen Währungsfonds eingesetzt wird, um den Niedriglohnsektor weiter auszubauen. Hintergrund dieser Strategie: So sollen in Europa mehr Menschen eine reguläre Arbeit bekommen. Die WSI-Experten fordern jedoch, die Mindestlöhne in

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