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Messe: Merkel taucht in die Spiele-Welt ein

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Merkel taucht in die Spiele-Welt ein

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    Super-Merkel trifft unter anderem Super-Mario: Auf der Messe Gamescom in Köln lernt die Kanzlerin neue Figuren kennen. Eigentlich sind sie virtuell, aber bei der Schau werden sie von Menschen verkörpert.
    Super-Merkel trifft unter anderem Super-Mario: Auf der Messe Gamescom in Köln lernt die Kanzlerin neue Figuren kennen. Eigentlich sind sie virtuell, aber bei der Schau werden sie von Menschen verkörpert. Foto: Oliver Berg, dpa

    Die Gamescom in Köln steht im „Fadenkreuz“ der Politik. Doch anders als noch vor rund zehn Jahren geht es nicht mehr darum, böse „Ballerspiele“ zu brandmarken.

    Die Spielebranche wird von den Politikern zunehmend als Wirtschaftsfaktor anerkannt, aber auch die gesellschaftliche und innovative Kraft der Spiele selbst. Erstmals eröffnete deshalb Bundeskanzlerin Angela Merkel am Dienstag offiziell die Spielemesse und betonte dabei die Bedeutung digitaler Spiele. Sie seien „Kulturgut, Innovationsmotor und Wirtschaftsfaktor von allergrößter Bedeutung“, sagte die Kanzlerin. Die Branche bezeichnetet sie als „starken Pfeiler der deutschen Wirtschaft“. Und die CDU-Chefin fügte hinzu: „Deshalb bin ich auch nach Köln gekommen, um der Branche meine Reverenz zu erweisen.“ Bis zum Samstag wird sich in den Messehallen sowie verteilt in der Domstadt alles rund ums Spielen drehen. Rund 350000 Fach- und Privatbesucher werden erwartet.

    Computerspiele machten Menschen zu digitalen Entdeckern und Tüftlern, sie seien die IT-Fachkräfte von morgen, sagte Felix Falk, Geschäftsführer des Branchenverbands BIU. Deutschland sei ein starker Games-Markt, doch bei den hierzulande produzierten Spielen habe man das Nachsehen. „Wir brauchen jetzt die richtigen Rahmenbedingungen.“ Erfreut zeigte sich Falk von dem großen Zuspruch auch von Bundestagsabgeordneten, die sich für eine bessere Entwicklungsförderung ausgesprochen haben. Bis zum Samstag haben sich zahlreiche Vertreter für einen Rundgang angemeldet. „Wir wollen

    Und CDU-Ministerpräsident Armin Laschet betonte. „Auf der Gamescom sind dieses Jahr so viele Politiker wie noch nie“, weil sie erkannt hätten, „dass das zum Leben der Menschen gehört.“ Games seien auch Kultur und gehörten dazu wie Filme im Kino und Konzerte im Radio. Das habe sich in den letzten acht bis zehn Jahren deutlich verändert, erklärte Laschet. Es gehe nicht mehr um die Diskussion von Kriegsspielen. „Und viele werden nun denken, dass das doch was Seriöses ist, wenn auch die Bundeskanzlerin dahin geht“, meinte Laschet. Die ganz großen Hersteller kämen aber nicht aus Deutschland.

    Die Wünsche der Branche stießen bei Merkel auf offene Ohren. Es gebe bereits eine ganze Reihe von Förderprogrammen, die Spieleentwickler nutzen könnten. „Wir sind aber nicht Spitzenreiter.“ Deshalb wolle sich die Bundesregierung ganz genau anschauen, was etwa das Gamescom-Partnerland Kanada oder auch Frankreich und Polen machen, deren Förderungskonzepte als vorbildlich gelten. „Wir wollen in der nächsten Legislaturperiode alle Akteure zusammenbringen, um auch den deutschen Entwicklern vernünftige Möglichkeiten zu bieten“, versprach die Kanzlerin. Sie werde die Entwicklung weiter verfolgen – „und mal sehen, was passiert, vielleicht auch weiter mitgestalten“.

    Bei ihrem Messe-Rundgang outete sich die Kanzlerin zwar nicht als heimliche „Zockerin“, doch zeigte sie großes Interesse an den Entwicklungen. Besonderes Augenmerk richtete sie etwa auf Virtual-Reality-Anwendungen sowie eine naturwissenschaftliche Simulation, bei der Nutzer mit chemischen Elementen experimentieren können.

    Ihr persönlicher Zugang dürfte rein pädagogischer Natur sein. So zitierte sie in ihrer Eröffnung den deutschen Pädagogen Friedrich Fröbel mit dem Satz: „Die Quelle alles Guten liegt im Spiel.“ (dpa)

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