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Meinung: Wo sind eigentlich die deutschen Kuka-Investoren?

Meinung

Wo sind eigentlich die deutschen Kuka-Investoren?

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    Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Besuch bei Kuka in  Augsburg.
    Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Besuch bei Kuka in Augsburg. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Chinesen haben guten Geschmack. Dass sie im großen Stil beim Augsburger Roboterbauer Kuka einsteigen wollen, zeugt von unternehmerischem Weitblick.

    Die Investoren des Midea-Konzerns haben erkannt, welches enorme Potenzial in der zu den interessantesten deutschen Unternehmen zählenden bayerischen Firma steckt. Nicht umsonst war die Kanzlerin in Augsburg und adelte Kuka.

    Und dass Konzernchef Reuter auf der Hannover Messe US-Präsident Obama treffen konnte, macht eines klar: Kuka ist ein Unternehmen, von dem Lösungen für die Zukunft erwartet werden, etwa wie in alternden Gesellschaften (ob in Deutschland oder China) Roboter Senioren helfend zur Seite stehen können.

    Chinesische Unternehmen kaufen sich in Firmen in Deutschland ein

    Chinesische Unternehmen kaufen sich seit einigen Jahren in Firmen in Deutschland ein. Beispiele:

    EEW ENERGY: Die chinesische Holding Beijing Enterprises gibt Anfang Februar bekannt, den Spezialisten in der Müllverbrennung EEW Energy from Waste aus Helmstedt für rund 1,44 Milliarden Euro zu übernehmen.

    KRAUSSMAFFEI: Der Spezialmaschinenbauer wurde im Januar von ChemChina, dem größten Chemiekonzern Chinas, für 925 Millionen Euro gekauft. ChemChina kam unlängst erneut in die Schlagzeilen - mit einem 43-Milliarden-Dollar-Angebot für den Schweizer Agrarchemie-Anbieter Syngenta.

    KOKI TECHNIK TRANSMISSION SYSTEMS: Das chinesische Unternehmen Avic Electromechanical Systems übernimmt 2014 den sächsischen Autozulieferer. Ein Kaufpreis wird nicht genannt.

    HILITE: Avic übernimmt 2014 für 473 Millionen Euro den deutschen Autozulieferer.

    TAILORED BLANKS: Der Industriekonzern Thyssenkrupp schließt 2013 den Verkauf seiner Tochter an den chinesischen Stahlkonzern Wuhan Iron and Steel ab. Zum Preis machen beide Seiten keine Angaben.

    KION: 2012 steigt der chinesische Nutzfahrzeugproduzent Weichai Power beim Gabelstaplerhersteller Kion ein. Die Chinesen kaufen zunächst für 467 Millionen Euro 25 Prozent an Kion und steigern 2015 ihren Anteil auf 38,25 Prozent. Außerdem erhält der Investor für 271 Millionen Euro eine Mehrheitsbeteiligung von 70 Prozent an der Hydrauliksparte Kions.

    KION: 2012 steigt der chinesische Nutzfahrzeugproduzent Weichai Power beim Gabelstaplerhersteller Kion ein. Die Chinesen kaufen zunächst für 467 Millionen Euro 25 Prozent an Kion und steigern 2015 ihren Anteil auf 38,25 Prozent. Außerdem erhält der Investor für 271 Millionen Euro eine Mehrheitsbeteiligung von 70 Prozent an der Hydrauliksparte Kions.

    KIEKERT: Der Weltmarktführer für Pkw-Schließsysteme, Kiekert, ging 2012 in chinesische Hände. Der Hersteller aus Heiligenhaus bei Düsseldorf wurde vom börsennotierten chinesischen Automobilzulieferer Lingyun übernommen.

    Doch deutsche Industrielle und Milliardäre, die es reichlich gibt, lassen die Goldader Kuka links liegen. Das wirft kein gutes Licht auf die heimische Wagnis- und Investitionskultur.

    Dass ausgerechnet unser Vorzeige-Unternehmen mehrheitlich in ausländische Aktionärshände fallen könnte, kommt einem Trauerspiel für den Standort Deutschland gleich.

    Und wo bleibt da die Politik, ja die Kanzlerin, um den sonst so groß aufsprechenden Konzernvorständen einmal die Leviten zu lesen?

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