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Marktoberdorf: Bei Fendt läuft fast alle fünf Minuten ein Traktor vom Band

Marktoberdorf

Bei Fendt läuft fast alle fünf Minuten ein Traktor vom Band

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    Fertig zum Abtransport: Jeder zweite Fendt-Traktor geht in den Export. Entsprechend international ist auch der Werbeslogan des Konzerns: „It’s Fendt. Weil wir Landwirtschaft verstehen.“
    Fertig zum Abtransport: Jeder zweite Fendt-Traktor geht in den Export. Entsprechend international ist auch der Werbeslogan des Konzerns: „It’s Fendt. Weil wir Landwirtschaft verstehen.“ Foto: Martina Diemand

    Sei es in den Berichten über die Absatzzahlen, über die Neuheiten oder die Entwicklung des Unternehmens an sich – alles gipfelte in dem prägnanten Slogan: „It’s Fendt. Weil wir Landwirtschaft verstehen.“ Höchste Technologie zu bester Qualität verspricht der Marktoberdorfer Traktorenhersteller AGCO/Fendt, um Ende 2020 sein angestrebtes Ziel zu erreichen: den Verkauf von 20.000 Schleppern.

    Fendt übertrumpft nun den Konkurrenten John Deere

    Sehr viel fehlt dazu nicht mehr. 16.806 Schlepper aller Baureihen wurden im vergangenen Jahr produziert. Zwei von dreien gingen in den Export. Dieser Anteil könnte steigen, wenn die beteiligten Staaten das Freihandelsabkommen zwischen EU und einigen Ländern Südamerikas unterzeichnet haben.

    Dieses Jahr soll die Marke von 18.000 deutlich übertroffen werden, kündigte Peter-Josef Paffen, Vorsitzender der AGCO/Fendt-Geschäftsführung, gestern bei der Bilanzpressekonferenz im Stammwerk Marktoberdorf an. Damit hätte Fendt den Absatz innerhalb von vier Jahren um fast 5000 Stück gesteigert – und den Hauptkonkurrenten John Deere in Deutschland nun sogar in allen PS-Klassen überflügelt. Nach gutem ersten Halbjahr starte Fendt „mit großer Zuversicht“ ins zweite.

    Um das große Ziel zu erreichen, werden in Marktoberdorf nach den Betriebsferien im August die Produktionszeiten von 5,9 auf 5,5 Minuten pro Traktor verkürzt. Die Umstrukturierung der Arbeitsprozesse habe begonnen, sagte Paffen im Gespräch mit unserer Redaktion. Derzeit laufe der Einschicht-Betrieb 45 Stunden pro Woche.

    Die Zahl der Mitarbeiter in allen Werken stieg bis Ende vergangenen Jahres um 470 auf 5400. Inzwischen sind es noch einmal 170 mehr. Am meisten profitierte Marktoberdorf mit aktuell 3622 Beschäftigten (plus 403). In Asbach-Bäumenheim stieg die Zahl der Mitarbeiter von 1010 auf nun 1090. Im Werk Waldstetten blieb sie mit 85 konstant.

    Fendt-Werk in Marktoberdorf: Hier werden die Produkte für die Welt entwickelt

    „In Marktoberdorf werden unsere Produkte für die Welt entwickelt“, sagte Paffen. Deshalb stecke die amerikanische Konzernmutter heuer 73,7 Millionen Euro (plus 1,5 Millionen) in die Entwicklung. Allein das zeige, wie wichtig der Standort Marktoberdorf für AGCO sei, sagte Rob Smith, Senior Vice President und General Manager für Europa und den Nahen Osten.

    Und so wie AGCO und Fendt eins seien, sollen auch Kunden, Händler und Fendt künftig eins sein. AGCO baue auf sehr zufriedene Kunden und wolle da Bester in der Branche sein, sagte Smith. Um den Kunden an sich zu binden, sei ein breites Angebot an Geräten nötig. Fendt habe davon profitiert, zu solchem Full-Liner zu werden. Dieses Angebot soll ausgeweitet werden. Unter anderem mit neuer Technologie, die immer mehr auf Digitalisierung setzt.

    Dies sei nötig, weil gerade bei größeren Betrieben die Erntefenster immer enger werden und daher die Arbeitsabläufe der Maschinen weiter optimiert werden müssen, sagte Roland Schmidt, Vice President Fendt Marketing. Deshalb wurden gestern gleich mehrere neuentwickelte Geräte vorgestellt wie ein Frontmähwerk, Wender, Ladewagen, Häcksler oder eine Presse. Der Clou an ihr: In einem der sechs Garne, die den Ballen zusammenhalten, befindet sich ein Chip. Auf dem sind unter anderem Länge, Gewicht, Feuchte und sogar die Qualität des Gutes und per GPS die Lage des Ballens auf dem Feld verzeichnet.

    Als Weltneuheit präsentierte er ein Managementsystem. Mit dessen Hilfe kann etwa der Lohnunternehmer von zu Hause per Tablet Fahrer, Traktoren und Anbaugeräte zu den Feldern dirigieren. Büro und Traktor sind miteinander verbunden und haben am Bildschirm die gleiche Bedienoberfläche.

    Vollgestopft mit solch moderner Technik ist der neue 900 Vario, der gestern ebenfalls Premiere feierte. Er bringt es auf über 400 PS und soll neben der 1000er Reihe den nordamerikanischen Markt beackern.

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