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Marke: Warum Adidas und Co. jetzt auf Popstars statt auf Sportler setzen

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Warum Adidas und Co. jetzt auf Popstars statt auf Sportler setzen

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    Popstar Beyoncé wirbt zum Beispiel für Adidas.
    Popstar Beyoncé wirbt zum Beispiel für Adidas. Foto: Larry W. Smith, dpa

    Die Sportartikelbranche boomt. Die Umsätze der Branchenriesen wie Nike, Adidas oder Puma steigen Jahr für Jahr und die Aktienkurse bewegen sich auf Rekordniveau. Dabei profitieren die Hersteller auch von einem Trend, der schon seit Jahren anhält. Sportkleidung wird längst nicht mehr nur beim Sport getragen, sondern hat sich vor allem bei jungen Leuten als Freizeitbekleidung etabliert.

    Selbst am Arbeitsplatz sind Turnschuhe oder luftige T-Shirts oft kein Tabu mehr. So hat eine Umfrage in den USA ergeben, dass nur noch 16 Prozent der Leute Sportschuhe tatsächlich für die sportliche Ertüchtigung nutzen. Auch Kasper Rorsted, seit 2016 Adidas-Chef, ist – anders als sein Vorgänger Herbert Hainer – fast nie in Anzug und Krawatte zu sehen, sondern trägt auch im Dienst oft T-Shirts mit den drei Streifen.

    Adidas, Puma und Co. setzen jetzt auf Popstars

    Um nicht nur sportbegeisterte Kunden anzusprechen, setzen Adidas und Co. deshalb in der Werbung verstärkt auf Popstars wie Beyoncé, Rihanna oder Travis Scott (siehe Infokasten), die für viele junge Leute Vorbilder darstellen.

    Hendrik Unger, Experte für Marketing und soziale Medien, erklärt diesen Trend. „Die Sportartikelhersteller greifen bewusst auf fitte Menschen zurück, die zwar keine ausgewiesenen Sportler sind, aber durch ihre Fitness im Beruf, wie beispielsweise bei einer Bühnenperformance von Beyoncé, das heutige Fitness-Ideal darstellen. Hierbei soll eine Traumvorstellung beim Endkunden erzeugt werden“, so der 29-Jährige und fügt salopp hinzu: „Einen Fernseh-Koch mit einer Plautze nimmt ein Sportartikelhersteller natürlich nicht.“

    Die Stars skizzieren mit den Produkten einen Traum

    Dabei funktioniere die Werbung mit den Popstars nach demselben Prinzip wie die mit Sportlern. Es werde ein Traum skizziert, dass man, wenn man beispielsweise die Torwarthandschuhe von Manuel Neuer kauft, dann genauso gut Bälle halten könne wie er, erklärt Unger. Doch das sei ein grober Fehlschluss. „Die Realität sieht so aus, dass nicht ein Rettungsring in der Bauchzone verschwindet, wenn man von Beyoncé entworfene Schuhe trägt“, sagt er.

    Stars und ihre Marken

    Beyoncé und Adidas Die Sängerin Beyoncé Knowles-Carter, 37, ist seit diesem Jahr „kreative Partnerin“ bei Adidas und will für den Sportartikelhersteller unter anderem Schuhe und Kleidung entwerfen.

    Rihanna und Puma Robyn Rihanna Fenty, 31, wirbt schon seit Längerem für Puma. Sie hat für das Unternehmen eine Kollektion mitentwickelt, die nach ihr „Fenty“ heißt. Fans können sich komplett mit der Marke einkleiden.

    Travis Scott und Nike Der größte Sportartikelhersteller der Welt – Nike – setzt auf den 28-jährigen US-Rapper Travis Scott. Er hat eine nach ihm benannte Turnschuh-Kollektion mit entwickelt.

    Der Star mit den meisten Followern bekommt den Werbe-Deal

    Entscheidend bei der Auswahl der Werbeträger sei für die Sportartikelhersteller die Anzahl ihrer Follower in den sozialen Netzwerken. Vor allem Instagram werde immer wichtiger in der Werbung, während Facebook an Relevanz verliere.

    Heutzutage gibt es kaum noch einen Sportartikelhersteller, der nicht auf Popstars oder Schauspieler setzt. So entwirft Miley Cyrus, 26, bekannt aus der Disney-Fernsehserie Hannah Montana, Sportschuhe für Converse. Reebok hat sich die israelische Schauspielerin Gal Gadot, 34, ins Boot geholt.

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