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Manroland: Alteigentümer geben 24 Millionen

Manroland

Alteigentümer geben 24 Millionen

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    Betriebsseelsorger Hans Gilg hat derzeit einiges zu tun. Vor allem um die Beschäftigten bei Manroland sorgt er sich.
    Betriebsseelsorger Hans Gilg hat derzeit einiges zu tun. Vor allem um die Beschäftigten bei Manroland sorgt er sich. Foto: Ruth Plössel/Archiv

    Sie haben sich nach Informationen der IG Metall verpflichtet, mit einem Sockelbetrag von 24 Millionen Euro künftige Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaften bei Manroland zu unterstützen.

    Entsprechende Zusagen hätten Vorstandsmitglieder beider Unternehmen gegenüber dem Insolvenzverwalter Werner Schneider und dem stellvertretenden Aufsichtsratschef Jürgen Kerner gemacht, berichtete die Gewerkschaft am Montag in Frankfurt.

    "Beide Unternehmen haben nach konstruktiven Gesprächen erklärt, dass sie Arbeitnehmer von Manroland, die nach einer Insolvenz nicht weiterbeschäftigt werden können, nicht im Regen stehen lassen werden und sich an möglichen Lösungen finanziell beteiligen werden", erklärte der Gewerkschafter Kerner laut einer Mitteilung.

    Die Konzerne stellen sich Mitverantwortung für Manroland

    Beide Konzerne stellten sich ihrer Mitverantwortung für die Arbeitnehmer von Manroland .

    Das ist Manroland

    Die Ursprünge des Druckmaschinenbauers Manroland reichen bis in das Jahr 1845 zurück und sind eng mit Augsburg verbunden. Hier sitzt heute die Zentralverwaltung des Unternehmens.

    Am 5. Mai 1845 liefert die C. Reichenbach’sche Maschinenfabrik & Eisengiesserei in Augsburg, eine Vorgängerfirma des MAN-Konzerns, ihre erste Schnellpresse an die Augsburger Druckerei von Nikolaus Hartmann aus.

    In der heutigen Form entsteht Manroland am 1. Juli 1979 durch den Zusammenschluss der Roland Offsetmaschinenfabrik Faber & Schleicher AG in Offenbach mit dem Druckmaschinenbereich der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG (MAN). Nach der Wiedervereinigung kommt die frühere Plauener Maschinenbau AG (Plamag) hinzu.

    2006 gliedert die MAN AG ihren Druckmaschinenbereich aus und verkauft Anteile an die Alllianz AG, die von der ACP-Beteiligungsgesellschaft des Versicherungsriesen verwaltet werden.

    Im Boomjahr 2008 hat Manroland weltweit etwa 8600 Mitarbeiter. Doch die zunehmende Digitalisierung lässt den Druckmarkt schrumpfen. Es folgen immer wieder Kurzarbeit und Stellenstreichungen. Im November 2011 folgt dann das Aus. Manroland meldet Insolvenz an.

    Von der Pleite sind zu diesem Zeitpunkt noch etwa 6500 Beschäftigte betroffen, davon rund 2400 in Augsburg. Insolvenzverwalter Werner Schneider gelingt es, Teile des Unternehmens zu retten. Die Standorten in Offenbach und Plauen werden zerschlagen.

    In Augsburg steigt die Lübecker Possehl-Gruppe ein. Manroland Websystems, wie das Werk nun heißt, hat noch 1500 Mitarbeiter. Manroland schreibt nach eigenen Angaben wieder positive Zahlen. Doch der Markt ist nach wie vor schwierig.

    Anfang 2017 wird bekannt, dass Manroland 280 der bis dato noch verbliebenen 1070 Mitarbeiter am Standort Augsburg in eine Produktionsgesellschaft ausgliedern will. Zu gleichen Konditionen wie bisher. Die Gewerkschaft ist allerdings skeptisch.

    Die IG Metall rechnet mit einem Verlust vieler Arbeitsplätze an den drei Standorten des Druckmaschinenherstellers in Augsburg, Offenbach und Plauen. Ohne einen erheblichen Beitrag der Alteigentümer seien Beschäftigungs- und Transfergesellschaften nicht darstellbar. dpa

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