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MAN spürt Erholung der Nutzfahrzeugmärkte

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MAN spürt Erholung der Nutzfahrzeugmärkte

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    MAN spürt Erholung der Nutzfahrzeugmärkte
    MAN spürt Erholung der Nutzfahrzeugmärkte Foto: DPA

    Nach vier Quartalen mit Verlusten in der wichtigen Nutzfahrzeugsparte schreibt der Konzern auch dort wieder schwarze Zahlen. Die zaghaften Erholungssignale des ersten Vierteljahres hätten sich verstärkt, sagte Vorstandschef Georg Pachta-Reyhofen am Donnerstag in München. Auch für das Gesamtjahr rechnet MAN mit besseren Zahlen und einem Umsatzplus von mindestens 10 Prozent.

    "Gleichzeitig ist es in vielen Bereichen noch ein weiter Weg zurück zur hohen Auslastung der vergangenen Rekordjahre", räumte er ein. Die Unsicherheiten auf den Weltmärkten seien noch nicht ganz beseitigt. "Dennoch gehen wir davon aus, dass die stärkere Inlands- und Auslandsnachfrage auch über 2010 hinaus Basis einer positiven Entwicklung sein wird."

    Das Risiko eines erneuten Abschwungs hält Pachta-Reyhofen für überschaubar. "Ich wüsste im Moment wirklich keinen Grund, der uns pessimistisch stimmen sollte." Die Kurzarbeit werde im zweiten Halbjahr voraussichtlich komplett auslaufen.

    Deutlich profitiert hat MAN vom 2009 von Volkswagen übernommenen Lkw-Geschäft in Brasilien. "Latin America ist ein steter Quell der Freude", sagte Finanzvorstand Frank Lutz. "Es geht nach wie vor massiv nach oben." Das Geschäft erzielte im ersten Halbjahr ein operatives Ergebnis von 166 Millionen Euro, während das übrige Nutzfahrzeuggeschäft zwischen Januar und Juni auf 14 Millionen Euro kam.

    2009 hatte der Konzern heftig unter den Folgen der Krise gelitten. Weltweit waren die Lastwagenmärkte nach den Rekorden der Jahre 2007 und vor allem 2008 geradezu zusammengebrochen.

    Angesichts der wieder zurückkehrenden Märkte auch in Europa rechnet der Konzern für das gesamte Jahr in der Gruppe weiter mit einem Umsatzzuwachs von mindestens 10 Prozent, was Erlösen von mindestens 13,2 Milliarden Euro entsprechen würde. 2009 war der Umsatz von 14,95 Milliarden auf 12,02 Milliarden Euro eingebrochen.

    Nach Steuern hatte der Konzern auch wegen Abschreibungen auf seine Beteiligung am schwedischen Konkurrenten Scania und der Kosten für die Korruptionsaffäre einen Verlust von 258 Millionen Euro verbucht.

    In den ersten sechs Monaten 2010 kletterte der Konzernumsatz verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 19 Prozent auf rund 6,7 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis lag mit 404 Millionen Euro um fast zwei Drittel über dem des ersten Halbjahrs 2009. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 200 Millionen Euro, 8 Millionen weniger als vor einem Jahr.

    Damals waren allerdings unter anderem 125 Millionen Euro für den Verkauf der Anteile der früheren Tochter Ferrostaal im Nachsteuerergebnis enthalten, wie MAN mitteilte.

    Nach oben entwickelte sich in den vergangenen drei Monaten auch der Auftragseingang: Im zweiten Vierteljahr verbuchte der Konzern Aufträge in Höhe von rund 3,7 Milliarden Euro, 6 Prozent mehr als im ersten Quartal. Verglichen mit dem krisenbedingt schwachen Vorjahresquartal waren es 64 Prozent mehr. "Vor allem die stetige Aufwärtsentwicklung bei MAN Nutzfahrzeuge stützt unsere Erwartungen einer nachhaltigen positiven Entwicklung", sagte Pachta-Reyhofen.

    Quartalsbericht

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