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MAN lehnt VW-Angebot ab: Siemens-Manager Umlauft soll Diesel & Turbo leiten

MAN lehnt VW-Angebot ab

Siemens-Manager Umlauft soll Diesel & Turbo leiten

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    MAN. Bild: dpa
    MAN. Bild: dpa

    MAN hat wie erwartet das Übernahmeangebot von Volkswagen als zu niedrig abgelehnt. Zugleich steht der Münchner Lastwagen- und Dieselmotorenbauer den Plänen der Wolfsburger für eine Allianz mit der schwedischen VW-Tochter Scania unter dem Dach von VW aber weiter aufgeschlossen gegenüber. Das Handelsblatt hatte gestern überdies in seiner Online-Ausgabe berichtet, dass der Siemens-Manager René Umlauft kurz vor einem Wechsel in den

    Der Vorstandsposten bei MAN war frei geworden, da Klaus Stahlmann im Februar dieses Jahres wegen des Verdachts der Bestechung zurückgetreten war. Auf Stahlmann könnte nun René Umlauft folgen. Umlauft hatte vor 20 Jahren bei Siemens in der Gasturbinenentwicklung angefangen. Als Siemens-Chef Peter Löscher Anfang 2008 den Konzern umbaute und eine „grüne“ Strategie vorgab, erhielt Umlauft ein wichtiges Geschäftsfeld: die Sparte erneuerbare Energien. Mit MAN Diesel & Turbo würde Umlauft eine Sparte mit zuletzt 3,8 Milliarden Euro Umsatz und einem operativen Gewinn von 439 Millionen Euro übernehmen. Diesel & Turbo ist nach der Lkw-Produktion die zweite große Sparte im MAN-Konzern.

    Der Großaktionär Volkswagen hatte mit der überraschenden Aufstockung der VW-Anteile an MAN auf mehr als 30 Prozent Ende Mai ein Pflichtangebot vorlegen müssen – und kann nach Ablauf der Angebotsfrist seine Anteile weiter ausbauen. Die Situation ist kurios, denn MAN-Chefaufseher Ferdinand Piëch steht auch bei Volkswagen an der Spitze des Aufsichtsrats und gilt als die treibende Kraft hinter der Idee eines gemeinsamen Lastwagen-Konzerns. Zuletzt hatte es durchaus Kritik an der Doppelrolle Piëchs gegeben – so könne er nicht die Interessen beider Aktionäre vertreten. Bei der Abstimmung über die Stellungnahme des Aufsichtsrats enthielt sich Piëch allerdings, ebenso Audi-Chef Rupert Stadler und Audi-Vorstand Ulf Berkenhagen.

    Das Angebot spiegelt den Wert des Unternehmens nicht wider

    In der Stellungnahme von MAN heißt es, das Angebot spiegele nicht den tatsächlichen Wert des Unternehmens wider. Das Pflichtangebot liegt mit 95 Euro je Stammaktie gerade einmal auf dem Niveau des Aktienkurses von MAN am Dienstagnachmittag, zum Zeitpunkt des Angebots lag es sogar unter dem Wert des Papiers. MAN könne seinen Aktionären die Annahme deshalb nicht empfehlen, auch wenn jeder Aktionär in seiner Entscheidung frei sei, hieß es. Das Angebot läuft noch bis zum 29. Juni. (huda, dpa)

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