Lange trug das Augsburger MAN-Werk den Namen Diesel & Turbo. Vergangenes Jahr jedoch war Schluss mit dem traditionsreichen Namenszusatz. Das Unternehmen, das mittlerweile zum Volkswagen-Konzern gehört, heißt nun MAN Energy Solutions und will sich passend dazu auch neu am Markt ausrichten: weg vom Fokus auf fossile Energieträger und hin zu nachhaltigen Technologien. Schon 2017 hatten die Augsburger angekündigt, das Geschäft mit grünen Energien bis zum Jahr 2030 zur zentralen Säule des Unternehmensumsatzes zu machen.
Aus Wasserstoff lassen sich synthetische Kraftstoffe herstellen
Nun geht das VW-Tochterunternehmen einen weiteren Schritt in diese Richtung und übernimmt 40 Prozent der Anteile des norddeutschen Wasserstoff-Spezialisten H-Tec Systems. Die restlichen Anteile von H-Tec Systems hält das Unternehmen GP Joule, das unter anderem einen Standort in Buttenwiesen im Landkreis Dillingen hat. Der Vertrag sieht auch eine Option auf die vollständige Übernahme vor. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart.
„Wir sehen die Partnerschaft als strategischen Schritt und als unseren Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft“, betonte Uwe Lauber, Vorstandschef von MAN Energy Solutions. Aus Wasserstoff ließen sich eine Vielzahl von synthetischen Kraftstoffen gewinnen. Diese seien nach Laubers Worten dringend notwendig für die Umsetzung der Energiewende, „denn sie machen erneuerbare Energie auch außerhalb der Stromnetze nutzbar“.
MAN Energy Solutions bezeichnet sich selbst als „Pionier der Power-to-X-Technologie“, mit der überschüssiger Strom aus erneuerbaren Energien in andere Energieträger umgewandelt werden kann.
Bereits 2017 hatte MAN Energy Solutions 40 Prozent des kanadischen Batterie-Spezialisten Aspin Kemp Associates übernommen, im Jahr 2015 war ein Geschäftszweig der schwedischen Firma Cryo AB gekauft worden, der die Ausrüstung für Lagerung, Vertrieb und die Handhabung von Flüssigerdgas herstellt. (schsa)