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Luftfahrt: Scheichs fliegen auf den Eurofighter - Jobs in der Region gesichert

Luftfahrt

Scheichs fliegen auf den Eurofighter - Jobs in der Region gesichert

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    Diese Eurofighter hat Österreich gekauft. Der Export-Erfolg für das europäische Flugzeugkonsortium soll jedoch von Skandalen begleitet worden sein.
    Diese Eurofighter hat Österreich gekauft. Der Export-Erfolg für das europäische Flugzeugkonsortium soll jedoch von Skandalen begleitet worden sein. Foto: Expa/jfk, dpa

    Von Stefan Stahl

    Augsburg/Manching Der Verkauf von Kampfflugzeugen ist ein kompliziertes, sensibles und immer wieder politisch umstrittenes Geschäft. Ehe sich ein Land für den in Deutschland, Großbritannien, Spanien und Italien hergestellten Eurofighter entscheidet, gehen jahrelange Verhandlungen voraus. Im Fachjargon ist von „Kampagnen“ die Rede. Der Begriff trifft die Sache, weil die Maschinen, ähnlich wie bei einer umfangreichen Werberunde, für einen neuen Joghurt oder wie bei Marketingaktionen einer politischen Partei, Interessenten nach allen Regeln der Kunst angepriesen werden.

    Auf Flugzeugmessen steigen die Eurofighter-Flieger wie ihre Hauptkonkurrenten aus den USA und Frankreich in die Lüfte. Vom Boden aus beobachten Militärs auf Terrassen bei wohltemperierten Getränken und Gaumenkitzlern, wie sich die teuren Flieger schlagen. Ein lautstarkes Schauspiel, das auch von Damen mit mondänen Hüten betrachtet wird, die bei Pferderennen ebenso gut aufgehoben wären. Immer wieder fallen bei solchen artistischen Flugvorführungen auch Vertreter aus dem Nahen Osten auf, aus Ländern mit einem in den vergangenen Jahren gestiegenen Sicherheitsbedürfnis. Wer als Flugzeughersteller Durchhaltevermögen besitzt, kann wie die Eurofighter-Manager mit den Scheichs gute Geschäfte machen. So haben sich jetzt Informationen unserer Zeitung bestätigt: Das Emirat Kuwait, ein Mini-Reich mit gut vier Millionen Bewohnern, gönnt sich 28 Eurofighter. Insider schätzen den Preis auf sieben bis acht Milliarden Euro. Dabei sahen Kritiker das Kampfflugzeug lange als international schwer verkäuflich an. Doch jetzt kommt das Exportgeschäft immer besser in Fahrt – und das vor allem im Nahen Osten, haben doch schon Saudi-Arabien 72 und Oman zwölf Flieger gekauft.

    Stimmung bei Eurofighter-Produzenten euphorisch

    In anderen Teilen der Welt gehört bisher nur Österreich mit 15 Maschinen zu den Eurofighter-Exportkunden. Das Geschäft mit Wien war jedoch nach Darstellung von österreichischen Grünen-Politikern von Skandalen um dubiose Zahlungen begleitet. Es schien ein schlechtes Vorzeichen für die weitere Zukunft des Fliegers zu sein.

    Nun ist die Stimmung unter den Eurofighter-Produzenten euphorisch. „Alle, die das Flugzeug abgeschrieben haben, werden eines Besseren belehrt“, sagte ein Sprecher von Airbus Defence and Space, der Rüstungs- und Raumfahrtsparte, die am Eurofighter-Konsortium beteiligt ist. Der lange Atem zahle sich aus. Wiederum hat es sich als clever erwiesen, dass die Kuwait-Kampagne politisch von einem Mitglied der Eurofighter-Partner begleitet wurde. Vertreter der italienischen Regierung hätten, wie es hinter den Kulissen heißt, geschickt verhandelt. Auch bei

    Augsburg und Manching profitieren von dem Auftrag

    Die Fertigung des Kampfflugzeuges wäre am Augsburger Standort des zu Airbus gehörenden Luftfahrtzulieferers Premium Aerotec wohl im September 2016 ausgelaufen. Allein in der Montage hätte das rund 200 der insgesamt rund 4000 Mitarbeiter des Werkes getroffen. Jetzt sieht die Lage dank der Scheichs besser aus: In Augsburg werden nach Darstellung von Airbus 28 weitere große und technologisch anspruchsvolle Rumpfmittelteile für Kuwait gebaut und in Manching bei Ingolstadt endmontiert. Das sichert in beiden Werken Arbeitsplätze. Für Airbus in Manching arbeiten wie bei

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