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Listerien-Fund: Ermittlungen gegen Metzgerei Sieber: Wie es jetzt weitergeht

Listerien-Fund

Ermittlungen gegen Metzgerei Sieber: Wie es jetzt weitergeht

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    Die Großmetzgerei Sieber hat vergangene Woche alle ihre Produkte zurückgerufen. Bauchfleisch der Firma steht möglicherweise in Zusammenhang mit einem Listeriose-Ausbruch.
    Die Großmetzgerei Sieber hat vergangene Woche alle ihre Produkte zurückgerufen. Bauchfleisch der Firma steht möglicherweise in Zusammenhang mit einem Listeriose-Ausbruch. Foto: Uwe Anspach, dpa

    Die Staatsanwaltschaft München II hat Ermittlungen gegen die Großmetzgerei Sieber eingeleitet. Wie Oberstaatsanwalt Ken Heidenreich auf Anfrage unserer Zeitung sagte, habe sich ein Anfangsverdacht für einen Verstoß gegen das Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch bestätigt. Der Verstoß beziehe sich auf eine Probe im März. Damals waren in einem Stück Fleisch Listerien entdeckt worden. Die Bakterien können für Schwangere, Kinder oder ältere Menschen lebensgefährlich werden. Näher wollte sich Heidenreich zu den

    Sieber sieht keine hinreichenden Beweise

    Das Robert-Koch-Institut vermutet, dass das Sieber-Produkt „Original Bayerisches Wammerl“ mit einem Listeriose-Ausbruch in Süddeutschland in Zusammenhang steht. Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sind seit 2012 in

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    Sieber wiederum sieht für einen Zusammenhang keine hinreichenden Beweise, wie Pressesprecher Erich Jeske auf Anfrage betonte. Die Ermittlungen gegen Sieber seien ein „normaler Vorgang“, dessen Ergebnis man abwarten werde, sagte Jeske. „Es liegt auch in unserem Interesse, herauszufinden, woher der Keim kommt.“ Bei allen Lebensmittelproben auf dem Gelände der Firma aus dem oberbayerischen Geretsried seien keine Listerien entdeckt worden. Sieber habe daher bislang nicht feststellen können, woher die Keime kämen.

    Produktion bei Sieber ruht

    Vergangene Woche hatte das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen ein Vertriebs- und Betriebsverbot gegen Sieber erlassen. Die Produktion ruht seitdem. Sieber verliert nach Aussage von Jeske dadurch jeden Tag 100.000 Euro an Einnahmen. Auf dem Betriebsgelände lagere zudem Ware im Wert von 1,6 Millionen Euro, bei der unklar sei, wie mit ihr verfahren werden solle. „Sie können sich vorstellen, was das für ein mittelständisches Unternehmen bedeutet“, sagte Jeske. Der Produktionsstopp könne für das Unternehmen „existenzgefährdend“ sein.

    Sieber klagt vor dem Verwaltungsgericht München gegen das verhängte Produktionsverbot. Gerichtssprecher Florian Huber sagte gestern auf Anfrage unserer Zeitung, eine Entscheidung des Gerichts solle zeitnah fallen. Ob es eine solche noch in dieser Woche geben werde, ließ er offen. Vergangene Woche hatte das Gericht einen Eilantrag, mit dem Sieber eine Warnung des Bayerischen Verbraucherschutzministeriums vor den Produkten der Großmetzgerei verhindern wollte, abgelehnt.

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