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Lehrstellenoffensive: Traumberuf Mechatroniker: Mit Heizen und Kühlen Energie sparen

Lehrstellenoffensive

Traumberuf Mechatroniker: Mit Heizen und Kühlen Energie sparen

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    Marcel Eichinger, 19, lernt bei der Firma Klimashop in Friedberg den Beruf Mechatroniker für Kältetechnik.
    Marcel Eichinger, 19, lernt bei der Firma Klimashop in Friedberg den Beruf Mechatroniker für Kältetechnik. Foto: Ulrich Wagner

    Eine Klimaanlage einbauen und warten, die gleichzeitig kühlen sowie heizen kann und dabei noch Energie spart? Das lernt Marcel Eichinger in seiner Ausbildung zum Mechatroniker für Kältetechnik bei Klimashop aus Friedberg. Das Unternehmen installiert und wartet Anlagen für Privatkunden ebenso wie für Büros oder Hotels, vor allem in Süddeutschland. Derzeit befindet sich der 18-Jährige dort als einer von drei Azubis. Er ist im ersten Lehrjahr.

    Welche Aufgaben dem Azubi in seinem Alltag begegnen

    Bei Klimashop ist der Name Programm: Klimaschutz und nachhaltige Lösungen im Bereich Klimatechnik sind Kern der Firmenphilosophie. Das zeigt sich auch an der 2007 errichteten, klimaneutralen Firmenzentrale des 1969 gegründeten Familienunternehmens, wie Maximilian Hermann erklärt. Er hat selbst bei Klimashop gelernt, ist nun Projektleiter und mit für die Ausbildung zuständig. Der Strom stammt aus Photovoltaik auf dem Dach sowie aus Wasserkraft. Ein Baumpflanzprojekt gleicht die Emissionen des Fuhrparks, der zum Teil schon elektrisch fährt, aus.

    Eichinger ist ein offener, selbstbewusster junger Mann. Momentan ist er viel auf Montage dabei, was ihm an seiner Arbeit auch am meisten Spaß macht, "da ich handwerklich etwas schaffen kann." Wenn eine neue Klimaanlage eingebaut werden soll, kommt es auf Größe und Leistung an, sagt Hermann. Das Standardmontage-Material lagert neben dem Firmensitz, bei großen Projekten wird das Meiste direkt auf die Baustelle bestellt. Zum Schluss der Ausbildung sollten die Azubis eine Klimaanlage selber installieren und warten können. Üben können sie das an einer Testanlage in der firmeneigenen Werkstatt. Darauf freut sich Eichinger schon: "Es ist cool zu sehen, wenn eine Anlage zum ersten Mal läuft."

    Was Mechatroniker für Kältetechnik in der Ausbildung lernen

    Derzeit darf der 18-Jährige beim Einbau von Klimaanlagen Kupferrohre verlegen, wie zuletzt in einem Bankgebäude in München. Zudem prüft er, ob das Kondenswasser, das beim Kühlen entsteht, auch korrekt abläuft, damit es nicht tropft. Weiter lernt der 18-Jährige als Grundlagen im ersten Jahr Lötverbindungen und der Umgang mit Kältemitteln. Vertieft wird das an der Berufsschule in Lindau und mit überbetrieblichen Unterweisungen in Oberschleißheim.

    Wie lange es dauert, eine Klimaanlage einzubauen, ist unterschiedlich: "Je nach Größe ist von ein bis zwei Tagen im Privathaushalt bis zu drei Monaten in Gewerbebauten alles dabei", sagt Hermann. Das A und O sei es, alle Systemelemente zu einem funktionierenden Kreislauf zu verbinden. Mit Druck wird dann geprüft, ob die Anlage dicht ist. Feuchtigkeit darf sich darin auch nicht befinden, sonst könnten die Verdichter kaputt gehen. Danach kommt das exakt berechnete Kältemittel rein. Per Laptop wird geprüft, ob alle Werte stimmen, die Anlage energieeffizient läuft und sich keine Luft im System befindet. Zum Schluss ist der Kunde einzuweisen. "Daher legen wir großen Wert darauf, dass unsere Azubis den Kundenumgang schnell lernen", sagt Hermann.

    Kältetechnik: Welche Fähigkeiten Azubis brauchen

    Ab September bietet der 25-Mann-Betrieb, der von Armin und Peter Spengler geführt wird, wieder zwei Lehrstellen an. Für die Ausbildung ist technisches, mathematisches, physikalisches und chemisches Verständnis wichtig, ebenso wie räumliches Vorstellungsvermögen und handwerkliches Geschick. Auch technischen und digitalen Neuerungen sollte man offen gegenüber sein.

    "Naturwissenschaften haben mir in der Schule schon immer Spaß gemacht", sagt Eichinger. Nach seinem Realschulabschluss 2018 in Mering hat er aber zunächst eine Lehre als Gestalter für visuelles Marketing in Augsburg begonnen, die ihm aber nicht gefiel. Über einen befreundeten Elektriker, der sich ein wenig mit Kältetechnik auskennt, und dem der 18-Jährige ab und zu half, kam er auf seinen jetzigen Lehrberuf. Klimashop fand er schließlich im Internet und vereinbarte einen Probearbeitstag. "Ich war mit dem Kundendienst unterwegs, um bestehende Klimaanlagen zu warten." Im Anschluss wusste der 18-Jährige, dass er Mechatroniker für Kältetechnik lernen will. Und danach? Studium, Meister oder Techniker? Alles sei denkbar.

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