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Lebensmittel: Netto-Hackfleisch ist mit Wasser gestreckt

Lebensmittel

Netto-Hackfleisch ist mit Wasser gestreckt

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    Das Hackfleisch des Discounters Netto besteht nur zu 70 Prozent aus Fleisch. Der Rest ist "schnittfest gemachtes Wasser".
    Das Hackfleisch des Discounters Netto besteht nur zu 70 Prozent aus Fleisch. Der Rest ist "schnittfest gemachtes Wasser". Foto: DPA

    Die Verbraucherorganisation Foodwatch kritisiert, dass die Edeka-Tochter Netto gestrecktes Hackfleisch mithilfe irreführender Werbeaussagen zu überhöhten Preisen verkaufe.

    Unter der Netto-Eigenmarke Viva Vital biete Netto eine  "Zubereitung aus Hackfleisch gemischt mit pflanzlichem Eiweiß" mit  dem Hinweis "30 Prozent weniger Fett" an, erklärte Foodwatch am  Donnerstag in Berlin.

    Tatsächlich bestehe das Produkt aus 30 Prozent weniger Fleisch - der Anteil werde durch gefärbtes,  schnittfest gemachtes Wasser ersetzt - und sei mehr als 30 Prozent  teurer als reines Hackfleisch bei Netto.

    Kein Hackfleisch, nur eine Fleischzubereitung

    Netto erklärte, es handele sich wie deklariert um eine Fleischzubereitung und nicht um reines Hackfleisch. Die Zubereitung  sei für Kunden entwickelt worden, die sich ausgewogener ernähren  wollten, teilte die Edeka-Tochter mit.

    Dafür sei herkömmliches  Hackfleisch mit "wertvollem pflanzlichen Eiweiß in Form von Weizenproteinen kombiniert" worden. Das Produkt biete somit einen  geringeren Fett- und Cholesterinanteil.

    Rote-Beete-Saft sorgt beim Hackfleisch für die Farbe

    Foodwatch monierte, bei dem Produkt werde laut Patentschrift des niederländischen Herstellers Vion ein Fleischanteil durch "texturiertes Weizenprotein" mit "fleischähnlicher Konsistenz"  ersetzt. Rote-Beete-Saft und Paprika-Extrakt geben dem Produkt demnach eine "fleischähnliche Farbe". Oliver Huizinga von Foodwatch wertete dies als tiefen Griff in die "Trickkiste der Lebensmitteltechnologie", um einer "Fleisch-Wasser-Weizen-Pampe  möglichst viel Hackfleisch-Feeling" zu verleihen.

    Foodwatch: Produkt hält nicht, was es verspricht

    Die Verbraucherorganisation startete auf www.abgespeist.de eine Beschwerdeaktion. Foodwatch wendet sich mit der Kampagne abgespeist. de gegen irreführende Werbepraktiken von Lebensmittelherstellern.  Dazu stellt die Organisation auf ihrer Internetseite regelmäßig Produkte vor, die nach ihren Angaben nicht das halten, was sie versprechen. AZ, afp

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