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Kuka: Ein Gewinn

Kuka

Ein Gewinn

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    KUKA Roboter in Augsburg.
    KUKA Roboter in Augsburg. Foto: Silvio Wyszengrad

    Augsburg Wer Aktien des

    „Das vergangene Jahr war ein Kraftakt“, räumte Vorstandschef Till Reuter ein. Gemeinsam mit Finanzvorstand Stephan Schulak reduzierte er Kosten, verhandelte mit Banken, um Kuka finanziell Luft zu verschaffen und trieb eine strategische Neuausrichtung voran. Reuter will „noch vor der nächsten Krise“ Kukas Abhängigkeit von der Autoindustrie deutlich reduzieren, deren Aufträge noch immer 70 Prozent des Geschäfts ausmachen. Er hofft dabei vor allem auf steigende Umsätze mit Robotern, die außerhalb der Industrie eingesetzt werden, beispielsweise in der Medizin- und Labortechnik. Diese Sparte soll schon im Jahr 2015 mehr als 100 Millionen Euro Umsatz einbringen.

    Der Firmensitz Augsburg mit seinen 2375 Beschäftigten spielt auch in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Entwicklung neuer Produkte, wenngleich die Produktion vermehrt im Ausland stattfindet. „Wir wollen in Asien für den asiatischen Markt produzieren. Trotzdem stehen wir voll und ganz zu Augsburg“, sagt Reuter.

    Bei den Anteilseignern kommt der schlanke Mann mit dem akkuraten Seitenscheitel und der schwarzen Brille gut an. Und auch an den Finanzmärkten hat er Vertrauen zurückgewonnen. Dabei hilft ihm seine Vergangenheit als Investmentbanker und wohl auch die Tatsache, dass er einen ausgebufften Mitstreiter an seiner Seite hat: Guy Wyser-Pratte. Der amerikanische Großaktionär pflegte über Jahre ein Image als Börsen-Rambo, der von Unternehmen, in die er Geld gesteckt hatte, vor allem eines erwartete: schnellen Profit. Mit Kuka hat er mehr Geduld als mit anderen, mittlerweile sitzt er im Aufsichtsrat und sieht recht erfreut aus, während er in seinem Kopfhörer der Stimme des Dolmetschers lauscht, der Reuters Worte übersetzt. Dieser sieht gute Chancen, dass Kuka 2011 auch nach Steuern und Zinsen wieder Gewinn macht. Die ersten vier Monate liefen jedenfalls vielversprechend. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres hat das Unternehmen über 50 Prozent mehr Aufträge an Land gezogen.

    „Wir sind auf dem besten Wege, wieder dividendenfähig zu werden“, sagt Reuter. Dass es schon im kommenden Jahr eine Gewinnausschüttung an die Aktionäre geben wird, will er nicht versprechen. Die meisten Besucher der Hauptversammlung wirken trotzdem zufrieden. Sie haben ja gute Nerven.

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