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Krisentreffen in Augsburg: Manroland: Wirtschaftsminister Zeil erteilt Staatshilfen noch klare Absage

Krisentreffen in Augsburg

Manroland: Wirtschaftsminister Zeil erteilt Staatshilfen noch klare Absage

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    Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (2.v.l.), Ausgburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl (2.v.r.) und der Leiter der Arbeitsagentur in Augsburg, Reinhold Demel (r.), auf dem Weg zum Manroland-Krisentreffen im Augsburger Rathaus.
    Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (2.v.l.), Ausgburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl (2.v.r.) und der Leiter der Arbeitsagentur in Augsburg, Reinhold Demel (r.), auf dem Weg zum Manroland-Krisentreffen im Augsburger Rathaus. Foto: dapd

    Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil hat Forderungen der Gewerkschaft IG Metall nach raschen staatlichen Bürgschaften für den insolventen Druckmaschinenhersteller Manroland eine klare Absage erteilt.

    Bei einem Krisengipfel im Augsburger Rathaus sagte der liberale Politiker am Montag: "Es ist nicht die Zeit, über Staatshilfen zu sprechen."  Nach Ansicht des FDP-Manns sind zunächst die beteiligten Unternehmen, Gesellschafter und Banken in der Pflicht: "Da liegt jetzt der Ball." 

    Die Industrie selbst sei gefragt und könne nicht durch die Politik ersetzt werden, sagte er.  Die Staatsregierung begleite den Fall des angeschlagenen Unternehmens aber aktiv, versicherte Zeil. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer war am Wochenende einen Schritt weiter als der Wirtschaftsminister gegangen und hatte Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl für den Fall, dass ein Investor bei Manroland einsteigt, Bürgschaften des Staates in Aussicht gestellt.

    Wirtschaftsminister Zeil will, dass die Altgesellschafter helfen

    Zeil fordert dagegen, dass zunächst die Manroland-Altgesellschafter dem Unternehmen helfen. Größter Anteilseigner ist die zum Allianz-Konzern gehörende Beteiligungsgesellschaft ACP, die rund 75 Prozent an der Firma hält. Die Münchner MAN AG ist noch mit etwa 23  Prozent an Manroland beteiligt. Zuletzt war harte Kritik an den beiden Konzernen  laut geworden. IG-Metall-Vorstand Jürgen Kerner sprach von einem Verhalten, das man bislang nur von "Heuschrecken"  kenne. Am Sonntag forderte er staatliche Hilfen ein. "Es geht dabei um Bürgschaften zur Absicherung des dringend benötigten Massedarlehens", sagte er derAugsburger Allgemeinen. Ein Massedarlehen ist notwendig, um den Betrieb von Manroland aufrecht zu erhalten. Es handelt sich dabei um eine Art Überbrückungskredit. Die Zeit eilt. Dank stattlicher Bürgschaften sind Banken schneller bereit, einen Massekredit zu erteilen. Kerner verwies darauf,  dass auch die Altgesellschafter für solche Bürgschaften sorgen könnten. 

    Manroland hat in Augsburg 2400 Mitarbeiter

    Bei Manroland arbeiten insgesamt rund 6500 Mitarbeiter, darunter etwa 2400 in Augsburg.

    An dem Augsburger Gipfel zur Rettung von Manroland haben neben Zeil unter anderem Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl, Manroland-Chef Gerd Finkbeiner, IG-Metall-Vorstand Jürgen Kerner, der vorläufige Insolvenzverwalter Werner Schneider, Reinhold Demel (Agentur für Arbeit Augsburg), die beiden Kammerpräsidenten Andreas Kopton (IHK) und Jürgen Schmid (Handwerkskammer) sowie Vertreter der Manroland-Anteilseigner MAN und Allianz teilgenommen.

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