Die Schufa muss Verbraucher nicht darüber aufklären, wie sie deren Kreditwürdigkeit genau berechnet. Angaben, die Rückschlüsse auf die Berechnungsformeln der
Was bedeutet das Urteil für Verbraucher? Wie stelle ich eigentlich fest, wie die Schufa meine Kreditwürdigkeit beurteilt? Und kann ich falsche Schufa-Daten ändern lassen? Hier die wichtigsten Antworten.
Um was ging es in dem Schufa-Prozess vor dem Bundesgerichtshof?
Geklagt hatte eine Frau, die eigentlich ein Auto leasen wollte. Das gelang ihr aber wegen falscher Schufa-Auskünfte aber erst im dritten Anlauf. Sie wollte deshalb über die von der Schufa übermittelten Daten zu ihrem sogenannten Score-Wert hinaus wissen, wie dieser Wert zustandekam.
Doch vor den Gerichten bis hoch zum Bundesgerichtshof scheiterte sie mit ihrem Wunsch. Die Schufa sei nicht verpflichtet, Angaben darüber zu machen, wie sie die zugrunde gelegten Werte im einzelnen gewichtet, urteilten die Richter.
Was macht die Schufa genau?
Zahlt er oder zahlt er nicht? Diese Frage stellen sich Kreditinstitute oder Firmen in der Regel, bevor sie Geschäfte mit Kunden machen. Wirtschaftsauskunfteien wie die Schufa geben da Auskunft. "Sie ermitteln für jeden Kunden einen sogenannten Score-Wert anhand von gespeicherten Daten", erklärt Stefanie Laag von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf.
Kann ich überprüfen, was die Schufa über mich speichert?
Ja. Um keine bösen Überraschungen zu erleben, sollten Verbraucher darauf achten, dass die bei Schufa & Co. gespeicherten Daten richtig sind. Falsche Angaben können die Kreditwürdigkeit herabsetzen.
Einmal im Jahr dürfen Verbraucher bei den Wirtschaftsauskunfteien ihre Daten kostenlos abfragen. "Von diesem Recht sollten Sie auch Gebrauch machen", erklärt Laag. Wird beispielsweise ein altes, längst aufgelöstes Konto nach wie vor geführt, muss das korrigiert werden. "Darauf haben Sie Anspruch."
Wie kann ich falsche Daten bei Schufa und anderen Auskunfteien ändern lassen?
Die Prüfung der gespeicherten Daten funktioniert in der Regel unkompliziert. Verbraucher müssen sich schriftlich an die jeweilige Auskunftei wenden. Bei fehlerhaften Daten sollten sie ebenfalls schriftlich um eine Korrektur bitten.
Wie oft erteilt die Schufa Auskünfte über die Kreditwürdigkeit?
Die Schufa erteilt nach Angaben ihres Anwalts im Jahr etwa 680.000 Auskünfte an Banken, Onlinehändler oder andere Unternehmen zur Kreditwürdigkeit von Verbrauchern. Dazu nutzt die Schufa nach eigenen Angaben einen Bestand von über 66 Millionen Datensätzen, die sie von Geschäftspartnern wie Geldhäusern, Versicherungen oder Telekommunikationsunternehmen bekommt.
Was wird bei der Schufa gespeichert?
Erfasst werden von den Auskunfteien in der Regel Name, Geburtsdatum und die Anschrift. Gespeichert werden auch Daten zu Bankkonten, Kreditkarten, Krediten oder Bürgschaften. Außerdem werden Mobilfunk- und Leasingverträge sowie Ratenzahlungsgeschäfte verzeichnet. Nicht gespeichert werden Kontostände, Einkommen, Vermögen, Beruf, Familienstand, Nationalität und Kaufverhalten.
Schadet es meiner Kreditwürdigkeit, wenn ich meine Daten bei der Schufa abfrage?
Nein. "Wir wollen, dass Sie informiert sind, welche Informationen unsere Vertragspartner uns zu Ihrer Person mitgeteilt haben", so die Schufa. "Wenn Sie also eine SCHUFA-Auskunft einholen oder online Einblick nehmen, so hat dies keinerlei Einfluss auf Ihren Score." AZ/dpa