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Krankenkassen: FDP für Abschaffung der Praxisgebühr, CSU dagegen

Krankenkassen

FDP für Abschaffung der Praxisgebühr, CSU dagegen

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    Momentan müssen Patienten pro Quartal zehn Euro Praxisgebühr zahlen. Die FDP will das abschaffen, die Union nicht.
    Momentan müssen Patienten pro Quartal zehn Euro Praxisgebühr zahlen. Die FDP will das abschaffen, die Union nicht. Foto: dpa

    FDP-Chef  Philipp Rösler und Generalsekretär Patrick Döring hätten sich in der  Sitzung des Präsidiums offen für den Vorschlag gezeigt, die Praxisgebühr abzuschaffen, berichtet die "Rheinische Post" unter Berufung auf Teilnehmerkreise. Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) habe auf Vorbehalte in der  Union verwiesen, aber das Ansinnen nicht grundsätzlich abgelehnt.

    Tatsächlich hatte der Vizevorsitzende der  Unionsfraktion im Bundestag, Johannes Singhammer (CSU), eine  Abschaffung der Praxisgebühr trotz Milliardenüberschüssen in der gesetzlichen Krankenversicherung abgelehnt. "Wir halten an der  Praxisgebühr fest", sagte Singhammer.

    Langfristig seien die Krankenkassen auf die Einnahmen aus der  Praxisgebühr in Höhe von jährlich insgesamt zwei Milliarden Euro  angewiesen, so Singhammer. Möglich sei allenfalls,  die Erhebung der Gebühr von zehn Euro pro Quartal zu vereinfachen,  wofür es bislang aber keine Ideen gebe.

    Praxisgebühr abschaffen oder aussetzen

    Die Fachpolitiker der FDP-Bundestagsfraktion wollen das Thema trotzdem vorantreiben. "Wir schlagen vor, dass man diese Gelegenheit nutzt, um die Praxisgebühr abzuschaffen oder zumindest auszusetzen", sagte der  FDP-Gesundheitspolitiker Heinz Lanfermann der Zeitung. Die FDP sollte den Wegfall der Praxisgebühr beim nächsten Koalitionsausschuss mit  der Union beraten. Ähnlich äußerte sich der FDP-Bundestagsabgeordnete Jens Ackermann. "Die Praxisgebühr ist bürokratisch und sie hat keine  Lenkungswirkung. Deshalb sollten wir eine Abschaffung prüfen".

    Krankenkassen haben Rücklagen in Milliardenhöhe

    Die gesetzlichen Krankenkassen hatten im vergangenen Jahr Rücklagen in Rekordhöhe aufgebaut: Nach den vom  Bundesgesundheitsministerium am Mittwoch veröffentlichten Zahlen  beliefen sich die Reserven der Kassen zum Jahresende 2011 auf  insgesamt 19,5 Milliarden Euro.  AZ, dpa, afp

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