Das Marktforschungsinstitut GfK hat festgestellt, dass die Verbraucher ihre Kaufkraft gefährdet sehen. Schuld daran sind die hohen Benzinpreise. Wie das GfK am Dienstag in Nürnberg mitteilte, sind die Einkommenserwartungen der Verbraucher für die kommenden Monate gesunken. Die hohen Preise für Benzin und Diesel schlagen den Verbrauchern zusehends auf die Stimmung.
Großer Teil des Einkommens geht für Sprit drauf
Ein immer größerer Anteil des Einkommens muss derzeit für Energie und Sprit aufgewendet werden, erklärte die GfK. Als Folge dieser Preissprünge stieg im Februar auch die Inflationsrate wieder auf 2,3 Prozent. Hinzu komme, dass sich bei den derzeitigen Tarifverhandlungen noch keine Tendenz abzeichne, mit welchen Lohn- und Gehaltserhöhungen die Arbeitnehmer in diesem Jahr rechnen können, erklärte die GfK. Diese Unsicherheit trage "sicherlich nicht" dazu bei, den Einkommensoptimismus zu fördern.
Kauflust bleibt trotzdem auf hohem Niveau
Der GfK-Index für die Einkommenserwartung büßte daher sieben Punkte ein und liegt bei 34,3 Punkten. Das sei allerdings nach wie vor ein vergleichsweise hohes Niveau, teilte das Institut mit. Auch die Neigung der Verbraucher zu größeren Anschaffungen habe ihr "sehr gutes Niveau" nahezu halten können, erklärte die GfK. Der Indikator verlor nur 0,6 Punkte und lag im März bei 38,6 Punkten. Vor allem der stabile Arbeitsmarkt sei eine wesentliche Stütze der Kauflust. Das Konsumklima insgesamt lag damit bei 6,0 Punkten im März; für April sagen die Marktforscher ein leichtes Absinken auf 5,9 Punkte voraus.
Die Konjunkturerwartung der Verbraucher legte im Vergleich zum Vormonat sogar wieder etwas zu. Grund sei die leichte Entspannung bei der Schuldenkrise durch die Verabschiedung des zweiten Rettungspakets für Griechenland, erklärte die GfK. Sie maß 7,2 Punkte, 1,3 Punkte mehr als im Februar.
Den Aufwärtstrend der vergangenen sechs Monate könne das Konsumklima also nicht fortsetzen - zumindest vorerst, wie die GfK betonte. Sie geht auch weiterhin davon aus, dass die Konsumausgaben in diesem Jahr zunehmen werden und die Binnenkonjunktur einen entscheidenden Beitrag dazu leisten wird, dass die Wirtschaft nicht in eine Rezession abgleitet. afp/AZ