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Konjunktur paradox: In der Region droht Stellenabbau

Konjunktur paradox

In der Region droht Stellenabbau

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    In der Region droht Stellenabbau
    In der Region droht Stellenabbau

    Konjunktur paradox: Die Firmen in der Region schöpfen wieder Hoffnung, aber der Aufschwung reicht bislang nicht, um die Betriebe auszulasten. Viele Unternehmer denken deshalb daran, in den kommenden Monaten ihre Mitarbeiterzahl zu verringern. "Rund 40 Prozent unserer Industrie-Unternehmen werden Stellen abbauen", berichtet der Präsident der Industrie- und Handelskammer Schwaben, Andreas Kopton.

    Er beruft sich dabei auf die jüngste Konjunkturumfrage unter den Kammermitgliedern, deren Details Anfang kommender Woche bekannt gegeben werden. Darin zeigt sich, dass die Wirtschaft in der Region insgesamt deutlich optimistischer ist als noch vor einem halben Jahr, wie Kopton bei einem Besuch in unserer Redaktion vorab berichtete. In den Planungen der Unternehmen schlägt sich die bessere Stimmung der Firmenchefs allerdings noch nicht nieder.

    Der Grund: "Ein stabiler Aufschwung ist noch nicht in Sicht", wie es beim bayerischen Dachverband BIHK heißt, der ebenfalls in der kommenden Woche die Umfrageergebnisse der Kammern aus ganz Bayern vorstellen will. "Die Furcht vor steigender Arbeitslosigkeit bremst die Entwicklung auf dem Binnenmarkt", hat sich in der landesweiten Auswertung gezeigt.

    Nachdem die Industrie im Freistaat in den vergangenen Jahren besonders stark vom weltweiten Boom profitiert und die Produktion deutlich ausgeweitet hat, sind die Auswirkungen der Rezession hier auch besonders kräftig zu spüren. Die schlechte Kapazitätsauslastung drückt auf die Investitionslaune der Unternehmen, so der BIHK.

    Bislang retten sich noch viele Betriebe mit Kurzarbeit über die Runden, aber viele Betroffene werden über den Winter nicht zu halten sein, hat auch die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) gewarnt. Fast ein Fünftel der insgesamt 1,4 Millionen Kurzarbeiter in Deutschland entfällt auf Bayern. "Wir müssen uns deshalb auf einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen gefasst machen", so vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

    Schwabens IHK-Präsident Kopton sieht aber Anlass zur Hoffnung, dass die Entwicklung am Arbeitsmarkt viel glimpflicher ausgehen kann als zunächst befürchtet. So sei es bislang nicht zu einem Einbruch im Einzelhandel gekommen. Optimistisch gibt sich auch das Handwerk in Schwaben. Dessen Präsident Jürgen Schmid verweist auf Umfragen, nach denen 77 Prozent der Betriebe von einer guten bis befriedigenden Lage berichten. Im Baubereich profitierten viele Handwerker von einer überraschend starken Nachfrage privater Bauherren und im öffentlichen Bereich wird mit größeren Aufträgen aus dem Konjunkturpaket gerechnet.

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